Der Titel ist etwas erklärungsbedürftig. Es geht nämlich
nicht um die Sprache, die Frauen sprechen und Männer nicht verstehen wollen. Es
geht nicht einmal um Kommunikation. Sondern eigentlich um ‚Niedlichkeitsformen‘
bekannter Begriffe, Dinge und Wesen.
Vor allem Wesen! Menschliche wie Tierische.
Menschen haben allgemein die Tendenz, beim Erlernen ihrer
ersten Sprache Fehler zu machen, die aufgrund eines nicht völlig ausgereiften
und untrainierten Sprachapparates dann niedlich klingen. Das ist der Grund,
weswegen Eltern mit Kleinkindern so oft völlig geistlos vor sich hin grinsen.
Nun… Das und die Koordinationsschwierigkeiten kleiner
Füße und Beine. Die sind auch oft für einen Lacher gut.
Bei Jungs werden die verbalen Fehler klischeegemäß
irgendwann korrigiert. Aber Mädchen lernen schon im Kindergartenalter, dass
Papa wesentlich besser im gerade angestrebten Sinne funktioniert, wenn sie ihn
weiterhin Dada nennen. Oder Papiii. Funktioniert auch mit Mamiii.
Ist aber nicht zu verwechseln mit dem jungenhaften Mamii
eines entrüsteten Buben oder dem quengeligen Mamiiii, wenn ein Kind etwas haben
will. Man achte auf die feinen Tonunterschiede, die ich herausgearbeitet habe.
Anyway… Mädchen sind intelligenter als Jungs. Vor allem
hinsichtlich sozialer Interaktion sind sie einfach hochbegabt, wenn man sie mit
dem männlichen Geschlecht vergleicht (oder die Jungs sind extrem beschränkt.
Kann sich jeder selbst aussuchen…)
Es ist also nicht verwunderlich, dass sie sich das Wissen
um die Waffe der Niedlichkeitsform in der passenden Tonlage erschließen. Und
sie benutzen dieses Wissen auch.
Schatziii beispielsweise ist so eine
Massenvernichtungswaffel aus dem weiblichen Arsenal. In Kombination mich ‚Och‘
verstößt sie sogar gegen die Genfer Konvention zur Behandlung Kriegsgefangener.
Und über die Kombination aus Rehaugen, beginnendem
Tränenfluss und geflüstertem Bitte mit bebender Unterlippe wollen wir in diesem
Zusammenhang kein Wort verlieren. Das dürfte mehr Kriege ausgelöst haben, als
alles andere…
Aber ich irre ab.
Worum es mir eigentlich geht, ist die ziemlich bekannte
Neigung von Frauen jeden Alters, niedliche Alternativbegriffe zu erfinden.
Einer dieser Begriffe ist das sogenannte Huschpuscheli.
Mit einer variablen Anzahl von ‚i‘ am Ende. Je nach Begeisterungsgrad.
Mir begegnete das Huschpuscheli zum ersten Mal, als ich
vor laaanger, laaanger Zeit… - *Aua* Ich meine kürzlich, denn sie ist ja noch
blutjung - als ich also meine gegenwärtige Gefährtin kennenlernte.
Nach meinem verschobenen Zeiterfassungsmuster vor
anderthalb Jahrzehnten. Aber in Wahrheit ist sie natürlich keinen Tag gealtert
seitdem… Oh… Sie ist aus dem Zimmer. Gut.
Zurück zur Sache.
Ich musste lernen, was ein Huschpuscheli ist. Ich dachte
zuvor, es wäre ein Eichhörnchen. Nein, ein Degu. Nein, ein Meerschweinchen.
Nein, ein… Arrgs!
Okay. Es ist also ein Sammelbegriff für alles, was
niedlich ist und irgendwie puschelig - was selbst so ein Kunstwort ist. Also
kuschlig aussehend und auch passende Geräusche machend. Und mit großen Augen
versehen.
Und weil es grundsätzlich meist auf Nagetiere angewendet
wird, schien es mir auch etwas mit deren Geschwindigkeit zu tun zu haben. Weil
sie ja schnell weghuschen können.
Sehr analytisch gedacht. Und das war mein Fehler. Aber
dazu gleich.
Ich brauchte einige Jahre, um mich mit Worten wie diesem anzufreunden.
Ich war Mitte zwanzig und damit angesichts meines Geschlechts fast halb
erwachsen. Und ich persönlich war dem allgemein männlichen Zeitplan sogar etwas
voraus.
Aber wie alle jungen Männer kämpfte ich noch immer mit
gewissen Berührungsängsten bei niedlichen Dingen. Ich wollte nicht ‚süß‘
genannt werden, weil ich dann Angst hatte, mein Penis wurde schrumpfen. Und
aussprechen wollte ich so zuckersüße Worte natürlich auch nicht, weil er dabei
abfallen kann.
Ja. Lest euch das gut durch, ihr Frauen. Ihr mögt unter
Penisneid leiden, aber wir Männern fürchten auch um dessen Wohlergehen. Wir
haben Penisängste und süße Dinge bringen unsere Männlichkeit in Gefahr. So
werden wir erzogen. Und zwar von euch, wenn ihr Kinder bekommt. ;-P
Oder zumindest war das früher so. Niedlichkeit wurde mir
als so zutiefst unmännlich vorgelebt. Und ich wollte mich natürlich von den
Frauen abheben. Also lehnte ich sie ab.
Heute ist Niedlichkeit eine Form von Look für junge
Männer. Aber davon fühle ich mich nicht bedroht, weil Justin Bieber und
Konsorten ja bekanntlich keinen Penis mehr haben. Also… So what?
Und außerdem bin ich heute meiner Männlichkeit sicher,
weil ich meine Weiblichkeit akzeptiert habe. Aber das ist ein anderes Thema.
Zurück zu mir vor anderthalb Jahrzehnten… *Aua* Neulich,
meine ich.
Damals konnte ich nur mit Verblüffung und natürlich
Ablehnung auf ein Wort wie Huschpuscheli reagieren, denn es war einfach zu
niedlich. Aber ich gewöhnte mich daran. Und benutzte es schließlich selbst.
Schließlich erfüllte es alle notwendigen Bedingungen für
ein sinnvolles Wort. Es bezeichnet Nagetiere, die puschelig - also niedlich -
aussehen und schnell herum huschen können.
Aber neulich… Im Auto… Auf dem Weg vom Einkaufen… Als ich
gedankenvoll darüber sinnierte, wie nur ich es zuwege bringe, mir über
Grammatik und Wortursprung eines nicht existierenden Wortes Gedanken zu machen…
Da erntete ich einen denkwürdigen Blick und lernte auf
meine alten Tage doch noch wieder etwas Neues.
Die Frage, woher sie das Wort hat, kann sie nämlich
ebenso wenig beantworten, wie die Frage, was es eigentlich bedeuten soll.
Es ist einfach ein niedliches Wort für etwas
huschpuschliges.
Uh-huh… Okay… Im Ernst?
Dafuq!?!
Man(n) kann sich jetzt vielleicht meine Entrüstung
vorstellen, als ich herausfinde, dass es einfach eine Aneinanderreihung von
Buchstaben ist, die eigentlich keinen anderen Zweck hat, als knuffig zu
klingen. Frau mag nun die Stirn runzeln und sich fragen, wo das Problem liegt.
Und das will ich euch verdammt noch mal gerne sagen:
Das ist ein Verbrechen an der Menschheit! Oh ja. Und
nicht weniger als das!
Wenn man Worte erfindet, sollten diese Worte auch
irgendwie im Konstrukt der allgemeinen Sprache einsortierbar sein. Sie brauchen
eine Bedeutung, sonst haben wir bald einen Anhang zum Duden, in dem all die
komischen Worte stehen, die man einfach für alles verwenden kann, wonach einem
gerade der Sinn steht. Und irgendwann reden die Menschen dann nicht mehr
miteinander, weil es keine gemeinsame Grundlagendefinition mehr für die
Bedeutung von Lauten gibt.
Das gehört verboten, dafuq!
Oder?
Also jetzt mal ganz ernsthaft…
Vielleicht ist das hier auch nur ein Gepöbel um meine Bewunderung
gegenüber Frauen zu verheimlichen, weil sie damit durchkommen. Wenn Männer
Nonsens reden, wird das üblicherweise schnell irgendwie abgestraft. Aber Frauen
dürfen das. Weil sie damit in unseren Männerherzen diesen weichen, süßen Punkt
berühren, den wir um jeden Preis verheimlichen wollen.
Aber was wäre die Welt ohne diese Momente, in denen
tiefste Dankbarkeit, höchste Zuneigung oder größte Freude von einer Frau durch
völlig unverständlichen Wischi-waschi-Nonsens zum Ausdruck gebracht werden, der
doch irgendwie auf seltsame Weise perfekten Sinn zu ergeben scheint und
tatsächlich sogar mehr Botschaften transportiert, als viele sehr technische und
augenscheinlich sinnvolle Worte?
Vielleicht sind Frauen auch latente Telepathen. Oder
vielleicht sind sie doch einfach nur der Ursprung der Menschheit und wir halb
fertiggestellten männlichen Exemplare verstehen sie, weil sie eine Art
Ursprache sprechen. Wenn sie denn von uns verstanden werden wollen, was ja
nicht immer der Fall ist, gelle…!?
So oder so ist es aber wahrscheinlich okay und ich will
nur frotzeln. In der Hoffnung jeden Leser an seine ganz persönlichen Erfahrungen
mit dieser Thematik zu erinnern und ihn innerlich zum Schmunzeln
zu bringen, während sie ein wenig errötet und dann diese
leicht empörte Miene aufsetzt, wenn sie sich verschaukelt fühlt.
Es muss ja nicht immer etwas total tiefsinnig Sinnvolles
sein, was ich so von mir gebe, oder?
;-D
In diesem Sinne…
…such das Huschpuscheli. Wo ist das Huschpuscheli? Daaa
ist das Huschpuscheli!
Hust...hust...und noch einmal: hust...
AntwortenLöschenHusch Puscheli ist ein Eichhörnchen.
Erst war das Einchörnchen, dieses süße, niedliche, kleine, puschelige, huschige Wesen und dann kam die Verultimatisierung. Das Vermöglichbare sozusagen.
http://www.amazon.de/Husch-Puscheli-Eichhörnchen-Christiane-Lesch/dp/3772519261
Und hier zum Hören:
http://www.youtube.com/watch?v=GEygsVz8Q7A
Wer Husch Puscheli - ...das Eichhörnchen, ich sage das nur sicherheitshalber noch einmal ... - findet, findet vielleicht ebenfalls die Zaubernuss und hat dann auch drei Wünsche frei. Wenn das keine Motivation ist, dann weiß ich auch nicht...
Allerdings muss ich zumindest zugeben, dass sich das alles eine Frau ausgedacht hat ;)
was bist denn du für ne schwuchtel ? entweder bist du ein 20 jähriger der sich für "achso eloquent und besonders witzig und prickelnd" hält, oder ne tussi die von keiner sonstigen hohlen tussi zu unterscheiden ist. und ja, ich hab den text am rand durchaus gelesen, entscheide mich aber ganz schlicht dagegen höflich zu bleiben. dein ganzes männer gesülze (und auch das frauen gesülze) trifft wahrscheinlich nicht mal auf 10% zu. die klischees die du bedienst sind bestenfalls armseelig und aus ner männer&frauen-hahaha-komödie anfang der 90er. ich find dich ehrlich gesagt nur übelst peinlich und ich finde dass dir das mal jemand gesagt haben sollte (check).
AntwortenLöschenps: puschel war das eichhörnchen das erwachsene damals als kinder auf hörspielkasetten gehört haben. du weisst schon, erwachsene, diese typen ü30 zu denen du geistig vlt in 30 jahren auch gehören kannst. WENN du dich anstrengst.
Grüsse
Hey, mein erster, richtiger Troll hier! Kewl.
LöschenDu hast allerdings vergessen, in regelmäßigen Abständen weitere Kraftausdrücke zu verwenden, um deinen inhaltsleeren Aussagen noch so richtig Nachdruck zu verleihen. Und Schwuchtel kam auch nur einmal. Aber wenn du dich noch ein wenig mehr anstrengst, wächst du bestimmt irgendwann zum ausgewachsenen Vollidioten heran. ;-)