Donnerstag, 2. Mai 2013

Dafuq des Tages - Mädchensprache


Der Titel ist etwas erklärungsbedürftig. Es geht nämlich nicht um die Sprache, die Frauen sprechen und Männer nicht verstehen wollen. Es geht nicht einmal um Kommunikation. Sondern eigentlich um ‚Niedlichkeitsformen‘ bekannter Begriffe, Dinge und Wesen.
Vor allem Wesen! Menschliche wie Tierische.

Menschen haben allgemein die Tendenz, beim Erlernen ihrer ersten Sprache Fehler zu machen, die aufgrund eines nicht völlig ausgereiften und untrainierten Sprachapparates dann niedlich klingen. Das ist der Grund, weswegen Eltern mit Kleinkindern so oft völlig geistlos vor sich hin grinsen.
Nun… Das und die Koordinationsschwierigkeiten kleiner Füße und Beine. Die sind auch oft für einen Lacher gut.

Bei Jungs werden die verbalen Fehler klischeegemäß irgendwann korrigiert. Aber Mädchen lernen schon im Kindergartenalter, dass Papa wesentlich besser im gerade angestrebten Sinne funktioniert, wenn sie ihn weiterhin Dada nennen. Oder Papiii. Funktioniert auch mit Mamiii.
Ist aber nicht zu verwechseln mit dem jungenhaften Mamii eines entrüsteten Buben oder dem quengeligen Mamiiii, wenn ein Kind etwas haben will. Man achte auf die feinen Tonunterschiede, die ich herausgearbeitet habe.

Anyway… Mädchen sind intelligenter als Jungs. Vor allem hinsichtlich sozialer Interaktion sind sie einfach hochbegabt, wenn man sie mit dem männlichen Geschlecht vergleicht (oder die Jungs sind extrem beschränkt. Kann sich jeder selbst aussuchen…)
Es ist also nicht verwunderlich, dass sie sich das Wissen um die Waffe der Niedlichkeitsform in der passenden Tonlage erschließen. Und sie benutzen dieses Wissen auch.
Schatziii beispielsweise ist so eine Massenvernichtungswaffel aus dem weiblichen Arsenal. In Kombination mich ‚Och‘ verstößt sie sogar gegen die Genfer Konvention zur Behandlung Kriegsgefangener.
Und über die Kombination aus Rehaugen, beginnendem Tränenfluss und geflüstertem Bitte mit bebender Unterlippe wollen wir in diesem Zusammenhang kein Wort verlieren. Das dürfte mehr Kriege ausgelöst haben, als alles andere…

Aber ich irre ab.
Worum es mir eigentlich geht, ist die ziemlich bekannte Neigung von Frauen jeden Alters, niedliche Alternativbegriffe zu erfinden.
Einer dieser Begriffe ist das sogenannte Huschpuscheli. Mit einer variablen Anzahl von ‚i‘ am Ende. Je nach Begeisterungsgrad.

Mir begegnete das Huschpuscheli zum ersten Mal, als ich vor laaanger, laaanger Zeit… - *Aua* Ich meine kürzlich, denn sie ist ja noch blutjung - als ich also meine gegenwärtige Gefährtin kennenlernte.
Nach meinem verschobenen Zeiterfassungsmuster vor anderthalb Jahrzehnten. Aber in Wahrheit ist sie natürlich keinen Tag gealtert seitdem… Oh… Sie ist aus dem Zimmer. Gut.
Zurück zur Sache.

Ich musste lernen, was ein Huschpuscheli ist. Ich dachte zuvor, es wäre ein Eichhörnchen. Nein, ein Degu. Nein, ein Meerschweinchen. Nein, ein… Arrgs!
Okay. Es ist also ein Sammelbegriff für alles, was niedlich ist und irgendwie puschelig - was selbst so ein Kunstwort ist. Also kuschlig aussehend und auch passende Geräusche machend. Und mit großen Augen versehen.
Und weil es grundsätzlich meist auf Nagetiere angewendet wird, schien es mir auch etwas mit deren Geschwindigkeit zu tun zu haben. Weil sie ja schnell weghuschen können.
Sehr analytisch gedacht. Und das war mein Fehler. Aber dazu gleich.

Ich brauchte einige Jahre, um mich mit Worten wie diesem anzufreunden. Ich war Mitte zwanzig und damit angesichts meines Geschlechts fast halb erwachsen. Und ich persönlich war dem allgemein männlichen Zeitplan sogar etwas voraus.
Aber wie alle jungen Männer kämpfte ich noch immer mit gewissen Berührungsängsten bei niedlichen Dingen. Ich wollte nicht ‚süß‘ genannt werden, weil ich dann Angst hatte, mein Penis wurde schrumpfen. Und aussprechen wollte ich so zuckersüße Worte natürlich auch nicht, weil er dabei abfallen kann.

Ja. Lest euch das gut durch, ihr Frauen. Ihr mögt unter Penisneid leiden, aber wir Männern fürchten auch um dessen Wohlergehen. Wir haben Penisängste und süße Dinge bringen unsere Männlichkeit in Gefahr. So werden wir erzogen. Und zwar von euch, wenn ihr Kinder bekommt. ;-P
Oder zumindest war das früher so. Niedlichkeit wurde mir als so zutiefst unmännlich vorgelebt. Und ich wollte mich natürlich von den Frauen abheben. Also lehnte ich sie ab.
Heute ist Niedlichkeit eine Form von Look für junge Männer. Aber davon fühle ich mich nicht bedroht, weil Justin Bieber und Konsorten ja bekanntlich keinen Penis mehr haben. Also… So what?
Und außerdem bin ich heute meiner Männlichkeit sicher, weil ich meine Weiblichkeit akzeptiert habe. Aber das ist ein anderes Thema.

Zurück zu mir vor anderthalb Jahrzehnten… *Aua* Neulich, meine ich.
Damals konnte ich nur mit Verblüffung und natürlich Ablehnung auf ein Wort wie Huschpuscheli reagieren, denn es war einfach zu niedlich. Aber ich gewöhnte mich daran. Und benutzte es schließlich selbst.
Schließlich erfüllte es alle notwendigen Bedingungen für ein sinnvolles Wort. Es bezeichnet Nagetiere, die puschelig - also niedlich - aussehen und schnell herum huschen können.

Aber neulich… Im Auto… Auf dem Weg vom Einkaufen… Als ich gedankenvoll darüber sinnierte, wie nur ich es zuwege bringe, mir über Grammatik und Wortursprung eines nicht existierenden Wortes Gedanken zu machen…
Da erntete ich einen denkwürdigen Blick und lernte auf meine alten Tage doch noch wieder etwas Neues.

Die Frage, woher sie das Wort hat, kann sie nämlich ebenso wenig beantworten, wie die Frage, was es eigentlich bedeuten soll.
Es ist einfach ein niedliches Wort für etwas huschpuschliges.
Uh-huh… Okay… Im Ernst?
Dafuq!?!

Man(n) kann sich jetzt vielleicht meine Entrüstung vorstellen, als ich herausfinde, dass es einfach eine Aneinanderreihung von Buchstaben ist, die eigentlich keinen anderen Zweck hat, als knuffig zu klingen. Frau mag nun die Stirn runzeln und sich fragen, wo das Problem liegt.
Und das will ich euch verdammt noch mal gerne sagen:
Das ist ein Verbrechen an der Menschheit! Oh ja. Und nicht weniger als das!

Wenn man Worte erfindet, sollten diese Worte auch irgendwie im Konstrukt der allgemeinen Sprache einsortierbar sein. Sie brauchen eine Bedeutung, sonst haben wir bald einen Anhang zum Duden, in dem all die komischen Worte stehen, die man einfach für alles verwenden kann, wonach einem gerade der Sinn steht. Und irgendwann reden die Menschen dann nicht mehr miteinander, weil es keine gemeinsame Grundlagendefinition mehr für die Bedeutung von Lauten gibt.
Das gehört verboten, dafuq!

Oder?
Also jetzt mal ganz ernsthaft…
Vielleicht ist das hier auch nur ein Gepöbel um meine Bewunderung gegenüber Frauen zu verheimlichen, weil sie damit durchkommen. Wenn Männer Nonsens reden, wird das üblicherweise schnell irgendwie abgestraft. Aber Frauen dürfen das. Weil sie damit in unseren Männerherzen diesen weichen, süßen Punkt berühren, den wir um jeden Preis verheimlichen wollen.
Aber was wäre die Welt ohne diese Momente, in denen tiefste Dankbarkeit, höchste Zuneigung oder größte Freude von einer Frau durch völlig unverständlichen Wischi-waschi-Nonsens zum Ausdruck gebracht werden, der doch irgendwie auf seltsame Weise perfekten Sinn zu ergeben scheint und tatsächlich sogar mehr Botschaften transportiert, als viele sehr technische und augenscheinlich sinnvolle Worte?

Vielleicht sind Frauen auch latente Telepathen. Oder vielleicht sind sie doch einfach nur der Ursprung der Menschheit und wir halb fertiggestellten männlichen Exemplare verstehen sie, weil sie eine Art Ursprache sprechen. Wenn sie denn von uns verstanden werden wollen, was ja nicht immer der Fall ist, gelle…!?
So oder so ist es aber wahrscheinlich okay und ich will nur frotzeln. In der Hoffnung jeden Leser an seine ganz persönlichen Erfahrungen mit dieser Thematik zu erinnern und ihn innerlich zum Schmunzeln zu bringen, während sie ein wenig errötet und dann diese leicht empörte Miene aufsetzt, wenn sie sich verschaukelt fühlt.

Es muss ja nicht immer etwas total tiefsinnig Sinnvolles sein, was ich so von mir gebe, oder?
;-D

In diesem Sinne…
…such das Huschpuscheli. Wo ist das Huschpuscheli? Daaa ist das Huschpuscheli!

3 Kommentare:

  1. Hust...hust...und noch einmal: hust...
    Husch Puscheli ist ein Eichhörnchen.
    Erst war das Einchörnchen, dieses süße, niedliche, kleine, puschelige, huschige Wesen und dann kam die Verultimatisierung. Das Vermöglichbare sozusagen.

    http://www.amazon.de/Husch-Puscheli-Eichhörnchen-Christiane-Lesch/dp/3772519261

    Und hier zum Hören:
    http://www.youtube.com/watch?v=GEygsVz8Q7A

    Wer Husch Puscheli - ...das Eichhörnchen, ich sage das nur sicherheitshalber noch einmal ... - findet, findet vielleicht ebenfalls die Zaubernuss und hat dann auch drei Wünsche frei. Wenn das keine Motivation ist, dann weiß ich auch nicht...

    Allerdings muss ich zumindest zugeben, dass sich das alles eine Frau ausgedacht hat ;)

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  2. was bist denn du für ne schwuchtel ? entweder bist du ein 20 jähriger der sich für "achso eloquent und besonders witzig und prickelnd" hält, oder ne tussi die von keiner sonstigen hohlen tussi zu unterscheiden ist. und ja, ich hab den text am rand durchaus gelesen, entscheide mich aber ganz schlicht dagegen höflich zu bleiben. dein ganzes männer gesülze (und auch das frauen gesülze) trifft wahrscheinlich nicht mal auf 10% zu. die klischees die du bedienst sind bestenfalls armseelig und aus ner männer&frauen-hahaha-komödie anfang der 90er. ich find dich ehrlich gesagt nur übelst peinlich und ich finde dass dir das mal jemand gesagt haben sollte (check).

    ps: puschel war das eichhörnchen das erwachsene damals als kinder auf hörspielkasetten gehört haben. du weisst schon, erwachsene, diese typen ü30 zu denen du geistig vlt in 30 jahren auch gehören kannst. WENN du dich anstrengst.

    Grüsse

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    1. Hey, mein erster, richtiger Troll hier! Kewl.
      Du hast allerdings vergessen, in regelmäßigen Abständen weitere Kraftausdrücke zu verwenden, um deinen inhaltsleeren Aussagen noch so richtig Nachdruck zu verleihen. Und Schwuchtel kam auch nur einmal. Aber wenn du dich noch ein wenig mehr anstrengst, wächst du bestimmt irgendwann zum ausgewachsenen Vollidioten heran. ;-)

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