Freitag, 8. November 2013

Ranting about - Zeitverschwendung


Kennt ihr diesen Moment, wenn ihr feststellt, dass ihr total eure Zeit verschwendet?
Einen Tag lang setzt man sich hin und schreibt. Eine Geschichte mit einem Thema, dass man interessant findet. Ein mehr oder minder großer Spritzer Erotik, weil ich das eben mag. Eine Prise Humor, weil das nie schadet. Und ein einfacher, aber hoffentlich nicht dämlicher Plot.
Um und bei 6.000 Worte sind ein realistisches Ergebnis bei sowas. Und mit ein wenig Korrekturarbeit an späteren Tagen, wenn das gute Stück ein wenig abgehangen hat, macht es vorzeigbar. Alles in allem - sage ich jetzt mal - 12 investierte Stunden.

Das wird dann hochgeladen. Im Blog, auf dieser und jener Plattform, in meiner Facebook-Gruppe und wo auch immer sonst noch. Und die lieben Leute, die gelegentlich gerne mal einen meiner Ergüsse lesen, lassen sich auch nicht lumpen und geben mir Feedback.
An dieser Stelle sei gesagt, dass ich euch sehr zu schätzen weiß, Dudes & Dudines, Bro‘s & Sis‘s (…ses? Something like that…)!
Die Welt ist rund und ich bin zufrieden, wenn mir ein paar Leute sagen, dass es ihnen gefallen hat. Ehrlich jetzt. Einer reicht schon, dann hat es sich gelohnt.

Aber…
Dann stöbert man ein wenig bei FB rum und stößt in einer Gruppe auf einen Post mit einem Bild. Nicht mal eines, das man sofort ansehen kann. Anklicken und Vorschau oder Download und so. Keine nackten Titten, keine Geschlechtsteile. Freu im Bikini und dazu gehört ein Profil, das so laut Fake schreit, dass es fast schon wieder echt sein könnte.
Der Post löst eine Diskussion über Fakes und Profile und die nicht sehr anspruchsvollen Typen aus, die sowas liken. Immerhin 31 Mal.

Gah!
Fucking 31 fucking times, dafuq???!
Ein Bild, wie ich es im Dutzend billiger kriege, wenn ich bei der Google Bildersuche Bikini & Urlaub & Strand eingebe, kassiert 31 Likes?? Einundfuckingdreißig in vierundfuckingzwanzig Stunden?
Ich könnt KOTZEN!

Es ist ja nicht so, dass ich nicht akzeptieren könnte, dass meine Geschichten das Durchschnittshirn überfordern und ein gewisses Mindestniveau an Grips erfordern. Klingt jedenfalls besser, als wenn ich mir denke, dass ich scheiße bin und nur Freaks meine Geschichten mögen.
Und außerdem sind meine Leser keine Freaks. Ich mag euch, Dudes & Dudines. Kein Scheiß!
Also ich akzeptiere. Und ein Like anklicken ist ja auch harte Arbeit. Und wofür überhaupt. Der Scheiß - also meine Geschichten - kosten ja nix. Und was nix kostet, ist auch keinen Aufwand wert.

Aber why, why, WHY dafuq bekommt dann ein verschissenes FAKE-Bild 31 Likes von Leuten, die sich vermutlich wünschen, dass ihre Wichsvorlage mal zur Abwechslung nicht dafür bezahlt wird, sexy auszusehen, es aber im Grunde besser wissen???
Ich meine… LEUTE!
Das ist doch nicht normal!

Mal ganz davon ab, dass der Arbeitsaufwand - Bild aus einer Modelkartei klauen, hochladen, fertig zu 12 Stunden Arbeit - in keinem Verhältnis steht…
Wieso zum Henker sitzt der Finger fürs Like bei einem Bild so locker und für eine Geschichte muss man um jede Ein-Klick-Bewertung betteln?
Bei dem Belohnungssystem ist es doch kein Wunder, wenn die Leute immer weniger Arbeit investieren und nur noch die strunzdämlichen Sachen unters Volk bringen. Wer macht sich denn bitteschön freiwillig MEHR Arbeit für WENIGER Feedback?
Aber hinterher ist das Gejammer, dass man nur noch Mist präsentiert bekommt, dann wieder allgegenwärtig. Und zwar meistens von den Hauptverantwortlichen selbst…

Das geht mir ohne Witz auf die Nüsse. Und ich muss das mal loswerden:
Die Medienwelt ist gar nicht scheiße. Die bedienen einfach nur die Nachfrage einer Mehrheit, die scheiße ist. Nicht die Fernsehsender, Spieleentwickler und Filmproduzenten sind kacke, sondern das Publikum.
Der größte, grenzdebile Mist wird von tonnenweise Idioten hochgejubelt und statt zumindest im Gegenzug als niveauvoller Konsument einen Gegenpol zu schaffen und im kleinen Rahmen die weniger bescheuerten Sachen hochzujubeln, bedauern sich die Intelligenten lieber und finden solche Dinge wie Daumen nach oben geben zu bourgeoise für ihre weiterentwickelte Sensibilität.
Mit dem Ergebnis, dass die Leute, die den weniger bescheuerten Kram produzieren, sich irgendwann fragen, wozu sie sich die Mühe machen, wenns sowieso keiner mag, weil sie ja kein Feedback kriegen.

Man muss kein Statistiker sein, um hier eine Zukunftsprognose aufzustellen. Ehrlich nicht…

In diesem Sinne…
…fröhlichen Abwärtstrend in Sachen Niveau weiterhin.

Montag, 2. September 2013

Thoughts on - das Lolita-Phänomen


Wie angedroht bin ich noch nicht mit dem Thema durch.
Eben habe ich einen Rant zu Cherice Moralez, StaceyRambold und Richter Todd Baugh abgelassen. Da ging es um Rechtsprechung und eventuell vorschnelle Verurteilung.
Hier geht es nun um die Hintergründe des Falles einer 14jährigen Schülerin, die einvernehmlichen oder auch nicht einvernehmlichen Sex mit ihrem 48-jährigen Lehrer hatte.

Ich habe einen nicht uninteressanten Artikel dazu gefunden, der direkt Bezug zum Fall nimmt. Er ist auf Englisch, aber definitiv einen Blick wert. Auch wenn ich mit den Schlussfolgerungen der Autorin ganz und gar nicht übereinstimme.


Ich kenne selbst Fälle von Frauen, die sich absichtlich und wissentlich für deutlich ältere Männer interessiert haben. Und ich kenne Fälle, die denen der Schreiberin des Beitrags ähneln.
Ich kenne eine Nymphomanin. Und wenn man so jemanden mal wirklich kennengelernt hat, ist an dem Begriff eigentlich nichts mehr witzig. Das dreckige Lachen des typischen Durchschnittsmannes bei diesem Wort bleibt einem dann leicht im Hals stecken.
Selbsthass und zwanghafte Verhaltensweisen sind nicht erotisch, sondern ziemlich hässlich. Sex ist da so ziemlich das Letzte, worauf ich Lust habe.

Aber jetzt gerade geht es nicht um die Menschen, die aufgrund welcher Faktoren auch immer innerlich so zerstört sind, dass sie in einer abstrakten Form von selbstverletzendem Verhalten älteren Männern hinterher schleichen.
Diese Fälle gibt es ohne Zweifel und diese jungen Frauen brauchen Hilfe. Aber sie sind ganz einfach nicht der ganze Kuchen.

Das Lolita-Phänomen ist nicht einseitig, sondern beidseitig. Es zieht nicht nur ältere Männer zu jungen Frauen, sondern auch junge Frauen - Mädchen - zu älteren Männern.
Frauen sind oft in ihrer emotionalen Entwicklung weiter als Männer, wenn es um die Pubertät geht. Gleichaltrige Jungs sind oftmals viel zu kindisch für die neuen Bedürfnisse. Und selbst etwas ältere Jungs erfüllen noch nicht so ganz die Vorstellungen.
Erwachsene Männer hingegen haben aus der Ferne betrachtet alles, was manchen jungen Mädchen begehrenswert erscheint. Sie sind reif, gefestigt, väterlich und doch anfällig für die Reize, mit denen die Frauen gerade zu spielen lernen.

Die erfolgreiche Verführung eines reiferen Mannes ist ein Sieg mit sehr vielen unterschiedlichen Facetten. Und sicherlich auch mit einigen ziemlich hässlichen Falltüren, denn wir Männer werden in sexueller Hinsicht nur sehr, sehr langsam erwachsen und können sehr wohl ganz allein körperlich auf so eine Verführung reinfallen.
Die ersehnte emotionale Beziehung oder gar eine intellektuelle Verständigung finden in so einem Fall extrem selten statt. Für den Mann geht es um erotische Reize und für das Mädchen sicherlich zumindest nicht ausschließlich oder auch gar nicht darum.
Keine gute Grundlage für eine Win-Win-Situation.

Aber deswegen sind 30 Jahre Altersunterschied dennoch nicht immer eine missbräuchliche Sache.
Man bedenke: Ist er 90 und sie 60, kräht kaum noch ein Hahn danach. Ist er 60 und sie 30, ist Neid und missgünstiger Zweifel die vorherrschende Reaktion. Und ist er 50 und sie 20, wird das noch einmal um eine Zehnerpotenz gesteigert.
Aber mit jedem Jahr, das sie dann jünger ist als 20, wird die Sache plötzlich ‚komisch‘. Bis offene Ablehnung klar vorherrscht.

NATÜRLICH ist eine 14jährige keine echte Partnerin für einen 40-jährigen. Ihr fehlt es an Lebenserfahrung, um etwas in die Partnerschaft einzubringen. Ihr fehlt die Reife für eine langfristige Beziehung. Ihre Prioritäten sind noch ganz anders. Sie beginnt gerade erst mit alldem, was er bereits hinter sich hat.
Das kann doch nicht gutgehen!
Oder?

Um bei der Wahrheit zu bleiben: Es geht selten gut.
Die Hürden sind riesig. Es gibt so unglaublich viele Unterschiede, dass man daran verzweifeln kann. Und insbesondere die junge Frau entwickelt sich so rasant weiter, dass die Beziehung kaum eine Chance auf Dauerhaftigkeit hat.
Aber…!

So eine Verbindung kann - wenn wir gerade mal den Sex kurz vergessen - ziemlich aufregend sein.
Jugendliche haben eine oft noch nicht sehr voreingenommene Weltsicht. Sie haben Energie Tatendrang. Und sie haben einen riesigen Wissensdurst.
Eine jugendliche Frau kann einen erwachsenen Mann dazu bringen, die Welt noch einmal mit jüngeren Augen zu sehen. Unmögliches erscheint plötzlich wieder machbar. Wissen und Erfahrungen, die angesammelt wurden, können weitergegeben werden und werden oft aufgesogen, wie von einem Schwamm.
Altersbedingte Weisheit kann angenommen werden und dabei helfen, einige Fehler nicht erst selbst machen zu müssen. Synergien können entstehen.
KÖNNEN, wohlgemerkt.

Ich bin den 40 nahe und habe generell gerne Gesprächspartner, die auch mal älter sind. Sofern sie nicht in ihrer Denkstruktur völlig festgerostet sind, was leider in diesem Alter sehr häufig ist.
Aber ich habe auch mit der Zeit einzelne junge Menschen kennengelernt, deren Intelligenz und Anpassungsfähigkeit mit sehr beeindruckten. Es gab nie eine Beziehung mit einem extremen Altersunterschied, aber es gab und gibt Freundschaften, die jede Altersgrenze ignorieren.
Weil ich Menschen eben aufgrund ihrer Kapazitäten und nicht aufgrund fehlenden Wissens oder geringerer Erfahrung beurteile.

Eine Meinung kann auch eine 14-jährige haben. Und sie kann diese auch vertreten und verargumentieren.
Sicherlich kann ich sie aufs Glatteis führen, weil ich Übung darin habe. Aber das kann ich mit nur geringfügigem Mehraufwand auch bei einer 34-jährigen oder einer 54-jährigen.
Tatsächlich ist es oft bei älteren Menschen viel leichter sie zu manipulieren, weil man nur ihr Wesen erkennen muss, um die richtigen Hebel zu entdecken. Bei Jugendlichen steht dieses Wesen noch nicht endgültig fest und sie können sich derartigen Manipulationen besser erwehren, wenn die denn überhaupt Willenskraft und Intelligenz genug dafür aufweisen.

Sicherlich ist es dafür möglich, andere Manipulationsmittel zu finden. Die Begierden und Wünsche von Jugendlichen sind sehr leicht zu erkennen und teilweise auch für Erwachsene sehr leicht zu erfüllen.
Aber das setzt voraus, dass ich überhaupt manipulieren WILL!

Klar sind viele Affären bei extremen Altersunterschieden Nutzverhältnisse für eine Seite. Der Mann kriegt knackiges Jungfleisch. Oder das Mädchen einen erfahrenen Lover fürs erste Mal.
Aber… Wenn das für beide das ist, was sie sich wünschen, ist doch eigentlich - ganz amoralisch betrachtet - alles in Butter. Beide bekommen, was sie wollen. Keiner wird benachteiligt.

Aber, aber… Was, wenn der Mann die Naivität nur ausnutzt und sich an dem Mädchen befriedigt, ohne deren Bedürfnisse zu beachten? Was, wenn er ihre Unerfahrenheit benutzt, um von ihr Sachen zu verlangen, die sie aus Unkenntnis mitmacht? Was, wenn…?
Dann ist er ein Arsch. Und gegen Arschlöcher ist in keiner Phase des Lebens ein absolut zuverlässiges Kraut gewachsen. Vom Teenager bis ins Rentenalter fallen wir auf Arschlöcher rein. Selbst die größte Vorsicht schützt davor nicht.

Die Frau, die den oben verlinkten Artikel verfasste, hat reichlich schlechte Erfahrungen gemacht. Und eine ‚Lolita‘ hat gute Chancen, ebenfalls welche zu machen. Unsere Welt ist nämlich leider voller Arschlöcher.
Aber deswegen ist eine Beziehung oder Affäre dieser Art noch lange nicht per se missbräuchlich. Das stimmt einfach nicht.

Und vor allem KANN auch eine 14-jährige sehr wohl einvernehmlich sexuellen Handlungen zustimmen. Wenn sie nicht geistig zurückgeblieben ist, steht sie zwei Jahre vor der eingeschränkten Geschäftsfähigkeit und vier Jahre vor der Volljährigkeit.
Aus meiner Sicht steht sie zwar auch noch locker vierzehn bis zwanzig Jahre vor der geistigen Vollreife und durchschnittlich ebenso weit vor der geistigen Erstarrung in festgefahrenen Denkmustern, aber für Sex muss man nicht erst 30 werden, um ihn haben und auch genießen zu können.

Sex ist eines der Grundbedürfnisse unserer Körper. Wir werden geboren, um ihn zu haben. Naturgemäß, um Kinder zu kriegen oder zu zeugen, aber das ist nicht der Punkt. Unsere Körper sind ab einem bestimmten Punkt in der Pubertät bereit und willens, ihn zu haben. Und daran ist nichts falsch.
Mit wem wir ihn haben, ist allein unsere Entscheidung. Und Altersunterschiede sind dabei ebenso eine Frage der beteiligten Individuen, wie kulturelle Unterschiede. Leichter wird es damit nicht, aber unnatürlich ist es ganz klar auch nicht, wen junge Frauen sich reife Männer suchen.
Die sind nämlich oftmals auch wirklich ein wenig bessere Exemplare als Gleichaltrige, was den Gesamteindruck angeht.

Missbrauch ist geschlechts-, kultur- und altersunabhängig. Missbrauch ist facettenreich und kann physisch, emotional oder psychisch wirken. Missbrauch ist etwas, wovor jeder einen gewissen Schutz genießen sollte.
Aber nicht alles, was für den einen Missbrauch ist, ist es deswegen für jeden anderen auch. Und manches, was strenggenommen Missbrauch ist, ist eine für fast jeden gültige Realität des Lebens.
Oder denkt irgendwer, dass ein typisches Arbeitsverhältnis in der heutigen Zeit wie einvernehmlicher Sex ist, bei dem beide Parteien in vollem Umfang bekommen, was sie auch geben? In der Arbeitswelt nutzt immer eine Seite die andere aus. Und danach kräht kein Hahn…

Sex auf der anderen Seite ist einfach nur Sex. Wenn alle sich an die vereinbarten Spielregeln halten und keiner dem anderen was Böses will, ist auch kein Leid zu befürchten. Und dennoch ist niemand sicher vor emotionalen Verletzungen, denn sobald Gefühle ins Spiel kommen, kann und wird es irgendwann wehtun.
Mit 14, mit 34 und mit 64. Wir lernen nur, besser damit umzugehen.

Die Lösung für all die Missbrauchsprobleme, die nicht exakt Vergewaltigungen sind, liegt einer Meinung nach in einer Erziehung zur Eigenverantwortlichkeit.
Übergriffe sind die eine Sache, Fehlentscheidungen der späteren Opfer eine andere. Wenn jungen Menschen mehr über die Konsequenzen ihrer Handlungen beigebracht würde, konnten sie weisere Entscheidung treffen oder zumindest bewusster Risiken eingehen.
Das gilt für den Straßenverkehr ebenso, wie für den Geschlechtsverkehr.

Und was die Eltern der ‚lieben Kleinen‘ angeht:
Auf die Nase fallen werden sie so oder so irgendwann. Abschottung bis zum 18ten macht keinen Sinn. Aufklärung, Erziehung zur Eigenverantwortlichkeit und Unterstützung, wenn mal was schief läuft, sind Trumpf.
Wie beim Gehen lernen, werden sie fallen und sich wehtun. Aber man kann ihnen aufhelfen und sie trösten, wenn es passiert. Vor allem kann und sollte man aber erklären und besprechen, anstatt Vorwürfe zu machen oder die eigenen Wunschvorstellungen auf den Nachwuchs zu projizieren.
Dann wird das meist von ganz alleine.


Abschließend will ich sagen, dass ich weiß, dass es ein kontroverses Thema ist. Es gibt leider viel zu viel Missbrauch jeder Art in unserer Welt. Und deswegen sind unsere Kinder und Freunde auch dauernd derartigen Risiken ausgesetzt.
Ich will Vergewaltigungen und Manipulationen, die im Missbrauch Schutzbefohlener gipfeln, nicht schönreden. Ich will nur eine andere Seite dieser Medaille beleuchten.

Ich kenne Leute, die mit 20 oder 30 Jahren Altersunterschied GUTE Erfahrungen gemacht haben. Es sind nicht viele. Aber ganz ehrlich gesagt kenne ich auch niemanden, der bei Gleichaltrigkeit uneingeschränkt gute Erfahrungen gemacht hat.
Altersunterschiede sind eine ebenso große oder kleine Hürde wie Größenunterschiede oder Unterschiede in der Hautfarbe. Es kommt immer auf die beteiligten Individuen und auf die äußeren Umstände an.
Pauschale Urteile haben in der Welt der zwischenmenschlichen Beziehungen einfach keinen Platz. Das sollten am besten alle begreifen.

Deswegen bin ich GEGEN Missbrauch und FÜR Selbstbestimmung in persönlichen Belangen. Auch für Jugendliche. Sogar für Kinder, auch wenn da uneingeschränkte Freiheit sicherlich der falsche Weg ist.
Schaut nicht auf das, was die Gesellschaft sagt. Schaut euch die Beteiligten genau an. Auf die kommt es nämlich an.

In diesem Sinne…
…fröhlichen Lynchmord an mir, weil ich es gewagt habe, dieses Thema nicht wie offiziell gutgeheißen zu betrachten.

Ranting about - Internet use your brains!

Heute habe ich einen Zweiteiler, den ich loswerden möchte. Dies ist Teil eins meiner Gedanken zu dieser Sache.

Noch immer schaue ich mir gerne mal auf YouTube Sachen wie LeNews von LeFloid an. Ich bin bei Weitem nicht immer auch nur ansatzweise einer Meinung mit dem jungen Mann, der mir manchmal ein wenig zu unreflektiert urteilt. Aber das kann man sicherlich auch über mich sagen.
Normalerweise winke ich solche Gedanken also ab. Er hat schließlich einen Channel und sein Erfolg basiert zu einem gewissen Teil auf Polarisation und Plakativität.
Heute muss ich allerdings mal Korinthen kacken, nachdem ich mir ein Thema etwas näher angesehen habe…

Ich bin es aus den allgemeinen ‚Nachrichten‘ gewöhnt, dass ich nicht die ganze Wahrheit erfahre. Es ist einfacher, eine saftige Schlagzeile zu formulieren, wenn man mildernde Umstände des Falles oder zusätzliche Informationen, die alles in einem anderen Licht erscheinen lassen, einfach weglässt.
Die Bildzeitung ist berüchtigt für sowas, aber meiner unbescheidenen Meinung (und einigen stichhaltigen Aufdeckungen diverser Einzelpersonen) nach tun sie es alle. Egal ob sie nun öffentlich-rechtlich oder privat, boulevard oder seriös sind.

Bei einigen jugendlichen Newsformaten im Netz hatte ich allerdings den Eindruck, man würde sich tatsächlich um Wahrheitsgehalt bemühen und versuchen, es anders zu machen.
Ja… Auch in meinem Alter kann man noch naiv sein…

Ich will LeFloid und anderen jetzt gar keine gravierenden Vorwürfe machen. Der fragliche Fall ist ziemlich haarig und die öffentliche Meinung ist ziemlich eindeutig. Es ist ein schnell dahin rasender Zug und wer nicht darauf aufspringt, riskiert reichlich Zorn seitens besagter Allgemeinheit.
Perfekt für mich, oder? ;-D

Um zur Sache zu kommen: Es geht um folgende ‚Newsmeldung‘:
(Startzeit für die fragliche Sache bereits eingestellt.)
Sieht auf den ersten und sogar zweiten Blick ziemlich eindeutig aus. 30 Tage Haft für einen Vergewaltiger. Buuhh!
Aber auf den dritten Blick wird’s dann irgendwie… schwammig, finde ich.

Zum einen war der Täter seit der damaligen Tat im Jahr 2008 bereits in psychologischer Behandlung. Er stand unter Beobachtung und wurde betreut. Er war nicht ‚frei‘ im eigentlichen Wortsinn.
Er hat sicherlich auch keine Strafe dabei abgesessen, aber er hat auch nicht unbehelligt in den Tag hinein leben können. Und rein rechtlich zählt so eine Therapie schon etwas. Auch wenn natürlich die meisten Leute meinen, einem Vergewaltiger und Kinderficker stünde nur eine Endlösung als Therapie zu.
Nun hat der Richter beschlossen, in nur noch für 30 Tage einsitzen zu lassen. Der Täter wird wohl weiter therapiert und er hat knackige 15 Jahre Bewährung, in denen er weiterhin unter Beobachtung steht.

Für einen Vergewaltiger noch immer eine viel zu milde Strafe, sagen die Allermeisten. Aber ich behaupte, dass man nur mal genauer hinsehen müsste, um die geforderten 20 Jahre Haft ebenfalls als ziemlich unpassend zu betrachten.
Zumindest in einem Rechtssystem, das noch immer dem verfickten Grundsatz ‚in dubio pro reo‘ folgt.

Sicherlich ist es korrekt, dass in Montana per Gesetz gilt, dass ein unter 16-jähriger Mensch keinen einvernehmlichen Sex haben kann. Und wenn wir mal für einen Moment den gegebenen Fall vergessen, ist das ziemlich beknackt.
Wenn zwei 15-jährige Teenager Sex haben, vergewaltigen sie sich nämlich demnach gegenseitig. Und das ist… völlig banane.
Aber Gesetz ist Gesetz und deswegen - ja, richtig: DESWEGEN - ist der Mann für Vergewaltigung verurteilt worden.

Hört man sich den Richter an, hatte der offenbar ordentliche Zweifel daran, dass es eine Vergewaltigung nach den ansonsten geltenden Voraussetzungen war. Er ging offensichtlich von einem Einvernehmen zwischen Täter und Opfer aus, das nur wegen des Wortlauts des Gesetzes nicht vor Gericht zählt.
Und wenn es eine Vergewaltigung aufgrund gesetzlicher Formalitäten war, bei der das Opfer eigentlich sehr wohl rummachen wollte und nur aus Altersgründen nicht durfte, sind Zweifel an einer knallharten Haftstrafe ziemlich angebracht, finde ich.
Das ist nämlich der verdammte Job des Richters. Er muss nicht den Rachedurst des Volkes befriedigen, sondern gerechte Urteile fällen, die im Zweifel (in dubio) milde für den Angeklagten ausfallen (pro reo).

Wenn ein begründeter Zweifelbesteht, dass da jemand zu etwas gezwungen wurde, dann ist es nicht die Aufgabe eines Richters, zu beurteilen, wie beknackt ein Techtelmechtel zwischen einer 14jährigen und einem 48-jährigen ist.
NATÜRLICH ist das keine vernünftige Beziehung. Und Gesetze zum Schutz Minderjähriger machen auch durchaus Sinn. Aber bei einem Bruch der Gesetze ohne eine konkrete Schädigung von irgendwem kann man doch bitteschön keine ZWANZIG Jahre Haft verhängen.
Das steht doch in keinem Verhältnis zum Raum! (Um den zu verstehen, müsste man Sonnenallee gesehen haben. ;-) )

Ob oder ob nicht Cherice Moralez und Stacey Rambold eine ‚richtige‘ Affäre miteinander hatten, können im Grunde nur die beiden wissen. Der Richter muss den Fall betrachten, wie er sich darstellt. Und ich applaudiere tatsächlich Richter Baugh für das mutige Urteil.
Leider konnte er das Opfer nicht mehr selbst befragen, denn die junge Dame hat sich 3 Jahre nach der Sache das Leben genommen. Und hier liegt für mich übrigens der Hase im Pfeffer, der meine Nase gehörig jucken lässt…

Die Mutter von Cherice ist überzeugt, dass ihre Tochter sich wegen der Vergewaltigung das Leben nahm. Aber ohne der Mutter zu nahe treten zu wollen: Ihre Tochter hatte mehrfach Sex mit ihrem Lehrer. Und anfangs hats keiner gemerkt.
Natürlich sucht die Mutter einen Schuldigen. Und sie findet ihn in besagtem Lehrer. Das ist der einfache Weg.

Sich einzugestehen, dass etwas schon ziemlich in Unordnung ist, wenn sich ein Teenager in Richtung erheblich älterer Männer orientiert und dass womöglich der Haussegen ziemlich schief hing, wäre der sehr viel unangenehmere Weg. Und den geht der Mensch ja bekanntlich ungern.
Und die Schuld an dem Selbstmord bei psychischem Druck zu suchen, wie er von allen Seiten auf das Mädel einwirkte, nachdem der Fall schon längst öffentlichkeitswirksam ausgeschlachtet worden war, ist auch nicht so dolle.
Schließlich gäbe es dann nicht nur einen Schuldigen, sondern Hunderte oder Tausende.

Was wirklich geschah und wie die Dinge sich dargestellt haben, wird nun niemand mehr erfahren. Nur Ex-Lehrer Rambold weiß es noch. Und der wird sich in seinem Kopf die Dinge auch ein wenig zurechtgebogen haben, sodass man auf eine Autobiographie von ihm nicht zu warten braucht. Die Wahrheit ist verschütt gegangen.
Was bleibt ist eine Hexenjagd. Der Richter soll abgesetzt werden, weil er ein unmögliches Urteil gefällt hat. Er ist jetzt der neue Arsch in der Geschichte. Obwohl er offenbar seinen Job zu machen versuchte.

Hat er sich bescheuert ausgedrückt, als er davon sprach, dass das Mädel reifer wirkte und Ähnliches?
Hat er. Aber das ändert nichts daran, dass er nach einem Rechtsprinzip entschieden hat, das uns allen lieb und teuer sein sollte. Denn ohne dieses Prinzip stehen wir bald alle wegen Terror- oder Spionageverdacht vor irgendeinem Kadi, wenn wir mal das falsche Wort in der falschen Unterhaltung benutzen.

Ich weiß nicht, ob es eine Vergewaltigung gab. Und Richter Baugh weiß es wohl auch nicht.
Aber wie ich weiß wohl auch er, dass es nicht unvorstellbar ist, das ein 14-jähriges Mädchen sich an einen 48-jährigen Mann ranmacht. Und dass sie womöglich auch den kompletten Weg bis zur ‚third base‘ und darüber hinaus geht.
Als ich 14 war, wäre ich diesen Weg mit einigen Frauen auch gegangen. Und ein paar davon waren deutlich über 30. Nur war es damals nicht so, als hätte ich einen lolitahaften Charme im Repertoire gehabt…

Man mag jetzt denken, dass ich die Sache hier ins Lächerliche ziehen will. Aber ich meine das ernst und gehe in einem ‚Thoughtson‘ gleich noch darauf ein.
Dieser Beitrag dreht sich aber eher um Rechtsprechung, Medien-Meinungsmache, elterliche Selbstherrlichkeit und Lynchjustiz.

Es wäre wirklich schön, wenn die Dinge immer einfach schwarz oder weiß wären. Sind sie aber nicht.
Stacey Rambold hätte erfahren und beherrscht genug sein sollen, nicht dem Charme einer so jungen Frau zu erliegen. Aber er ist kein Kinderschänder oder Vergewaltiger, weil es ihm passiert ist.
Ein Kinderschänder ist er so oder so nicht, selbst wenn er geschändet haben sollte. Und Vergewaltigung setzt der Logik nach voraus, dass die Partnerin nicht wollte. Egal, was ein dämliches Gesetz dazu meint.
Ist das nicht gegeben, hat sich der Mann dennoch etwas zuschulden kommen lassen. Und das ist es, was ich aus der Urteilsbegründung von Richter Baugh auch herauslese.

Es wurde falsch gehandelt und es wurden Gesetze gebrochen. Dafür ist eine Strafe vorgeschrieben.
Aber nachdem der Täter in diesem Fall schon Therapien macht und von einer ganzen Nation gehasst wird, hat er vielleicht tatsächlich genug am Arsch und braucht keine zusätzlichen Jahre im Bau. Glücklich wird der nämlich so oder so nicht mehr in seinem Leben.

Vielleicht hat eine ‚richtige‘ Vergewaltigung stattgefunden. Aber solange das im Zweifel steht, ist es fucking KORREKT, dass der Richter darüber vorsichtig urteilt.
Sonst haben wir nämlich ganz schnell Unschuldige in Todeszellen sitzen und vielleicht auch irgendwann Konzentrationslager für mutmaßliche Vergewaltiger, wo denen per Nahrungs- und Schlafentzug - die im Falle eines wirklich total echt begründeten Verdachts ja doch irgendwie eigentlich keine so richtige Folter sind - Geständnisse ‚erwirkt‘ werden.
Und das ist so lange witzig, bis es mal durch einen dummen Zufall DICH trifft…

Diesmal denke ich mir deswegen bei der Berichterstattung und den Reaktionen im Internet:
Use your fucking brains! Benutzt eure verschissenen Gehirne!
Mal zur Abwechslung, anstatt gleich wieder nach dem Strick zu greifen und sich auf eine neue Hinrichtung zu freuen. Es könnte - KÖNNTE - nämlich ganz anders sein, als alle es so gerne sehen wollen.
Die Dinge könnten in diesem Fall ziemlich grau und gar nicht schwarz oder weiß sein. Und wie gesagt: Im Zweifel FÜR den Angeklagten. Und nicht etwa im Zweifel den Strick für den Angeklagten…


In diesem Sinne…
…einen nachdenklichen Tag noch.

Samstag, 24. August 2013

Dafuq des Tages - Batman und die 30.000


Glaube an die Menschheit - wieder mal zutiefst erschüttert…
So sehr, dass ich mir einen mächtigen Facepalm mithilfe meiner Schreibtischplatte einfach nicht ersparen kann.
Aber kommen wir erst einmal zu den Fakten…

Ben Affleck ist der neue Batman.
Und wer jetzt fragt, warum das irgendwen interessieren sollte, hat schon einen großen Stein bei mir im Brett. Aber es gibt da etwas, was auch dich, der du dich einen Scheiß für so einen Scheiß interessierst, betrifft.

Ich habe Verständnis dafür, dass man Vorlieben und Abneigungen bei Schauspielern hat. Und dass nicht jeder auf eine Rolle zu passen scheint. Ich bin auch nicht frei davon. Für mich ist beispielsweise der Idiot, der momentan den Bond spielt, sogar schlechter als Timothy Dalton es war. Und der war WIRKLICH schlecht als Bond.
Ich verstehe auch, dass manchmal ein Schauspieler so wenig auf eine etablierte Rolle passt, dass man ihm gar nicht erst eine Chance geben will. Und dass darüber heiß diskutiert wird, leuchtet mir auch ein.
Alles fein.

Wäre nun beispielsweise ein Shitstorm über den Produzenten hereingebrochen, der einen anderen Darsteller fordert, hätte ich geschmunzelt. Das wäre ein Beispiel für Verbraucher-Demokratie. Vor allem, wenn es funktioniert.
Und ich steh auf so einen Scheiß. Ich finde es geil, wenn die Verbraucher sagen, dass sie etwas wollen oder nicht wollen. Klar und deutlich und unüberhörbar. Das haben wir einfach zu selten, auch wenn es mittlerweile zunimmt.
Das ist also im Grunde eine gute Sache und keinen Facepalm oder ein Dafuq wert.
ABER…

Ich bin bei change.org und zeichne Petitionen, die ich unterstützenswert finde, gerne mit. Ich war daran beteiligt, die Pläne von Zensursula zu kippen, die kleingewerbetreibenden Selbstständigen in den Ruin zu treiben und bin ein winziges bisschen stolz darauf. Und ich finde, jeder sollte sich dort hinbemühen, um eine Stimme gegen Missstände abzugeben.
Das kann man vom Sessel aus und ohne stundenlang auf der Straße zu demonstrieren. Und man tut damit wenigstens was. Man unternimmt etwas gegen Missstände. Man beteiligt sich an der Politik.
Das ist GUT!

Leider gibt es für viele Petitionen noch viel zu wenig Unterstützung. Wenn gerade einmal die Menge erreicht wird, die überhaupt nötig ist, um offiziell angehört zu werden, ist noch nichts gewonnen. Würden manche Petitionen hingegen mal von mehreren Millionen Leuten gezeichnet werden, käme das schon fast einem Volksentscheid nahe und könnte nicht mehr einfach ignoriert werden. Dazu gibt es sogar Gesetze in Deutschland.
Ich sehe also, wie manche Petitionen um Unterzeichner ringen und scheitern. Obwohl sie es verdient hätten erfolgreich zu sein. Obwohl es im Interesse von Millionen Bürgern sein müsste, die aber zu faul, zu uninformiert oder einfach ahnungslos sind.
Was mich zu der irrigen Annahme veranlasst hat, dass noch immer einfach zu wenig Leute sich mit der gesamten Thematik von Online-Petitionen auseinandersetzen.

Aber das ist falsch. Das ist ein Trugschluss und ich kann es beweisen.
Die Petition ‚Entfernt Ben Affleck als Batman/Bruce Wayne vom Superman/Batman Film‘ hat in vierundzwanzig (that’s 2 4) Stunden über 30.000 Unterzeichner eingefahren.

O.O
Dafuq?!?
-.-

Binnen eines Tages finden sich fucking dreißigtausend Menschen, die strikt dagegen sind, dass irgendein Hansel irgendeine Rolle spielt.
Aber wenn es mal um was REALES geht, dann dümpelt eine Petition für die Aufklärung von und den Schutz vor Polizeigewalt in NRW bei 15.000 Unterstützern und hat selbst dafür fast schon Wochen gebraucht.

Frage an die Menschheit:
Are u fucking KIDDING me???

Es gibt verdammt noch mal hunderte oder tausende Petitionen und Projekte, die von einer einfachen Stimme mächtig profitieren könnten. Gegen Gewalt, Hunger, Lügen, Mord und was weiß ich nicht noch alles. Gegen politischen Betrug, Volksverarsche und Verschwendung. Gegen Überbürokratisierung und Unmenschlichkeit. Gegen all die Dinge, die in unserer Gesellschaft an der Tagesordnung sind.
Und all diese Einzelprojekte ringen um Unterstützung. Sie bräuchten nur genug Stimmen aus dem jeweiligen Volk, um eine Anhörung zu ERZWINGEN. Weil die Politik dem Gesetz nach gewisse Dinge nicht ignorieren DARF.

Aber eine verfickte Petition zum Thema, wer der nächste scheiß BATMAN sein soll, wird von jedem Hansel gezeichnet, der Internet hat, oder was??
Dafuq?!? Ich packs nicht!

Was stimmt nicht mit der Menschheit?
Wie konnte es so weit kommen, dass Projekte rund ums Thema Menschlichkeit keinen Schwanz mehr interessieren, während fiktive Charaktere die Präsidentschaftswahl gewinnen, weil sie so viele Fans haben?
Bin ich echt der Einzige, der da einfach nur noch Mund und Augen aufklappt und es nicht fassen kann??

Meiner Meinung nach sollte man jeden der Unterzeichner dieser Petition für eine Woche nach Kairo oder einen anderen Brennpunkt in Afrika schicken. Ohne Pass und Gepäck in eine Kriegszone.
Warum? Damit die verschissenen Prioritäten dieser Menschen mal gerade gerückt werden, dafuq!

Ich erwarte echt nicht, dass sich jeder Tag für Tag mit dem Leid von Menschen auseinandersetzt, denen es dreckig geht. Daran kann man kaputt gehen. Das muss wirklich nicht sein.
Es gibt nämlich die Möglichkeit, selbst aus der Gemütlichkeit der sicheren vier Wände in unserer westlichen Welt etwas zu unternehmen. Man kann mithelfen, indem man seine Stimme vergibt. Und damit das Leid anderer Menschen lindern. Vielleicht sogar dauerhaft, wenn endlich genug Menschen nicht etwas ihren Arsch, sondern einfach nur ihre verfickten Wurstfinger mal nicht 24/7 in ihre Unterhose stecken, sondern einfach mal eine sinnvolle Petition mitzeichnen.

Aber nööö
Wichtig ist nur, wer den beschissenen Batman spielen wird. Und danach kommt Fußball. Da ist der Ball noch rund und das Tor hat vier Ecken. Da gibt’s keinen Hunger und keinen Krieg.
Wenn Ben Affleck nicht Batman spielt - und die Chancen stehen ja sogar ganz gut, denn welches Studio kann es sich leisten. Klare und eindeutige Zuschauerwünsche völlig zu ignorieren - dann ist die Welt wieder in Ordnung. Dann ist alles gut und wir können zur Tagesordnung übergehen.
Weltfrieden ftw! Schließlich gehören Krisengebiete ja nicht zur Erde, sondern zum Mars…

Ganz ehrlich?
Weltfrieden? Fuck the world!

In diesem Sinne…
…einen fröhlichen Fußball-/Film-/Grillabend noch.

Schließlich geht es uns Menschen auf diesem Planeten ja allen sooo gut, dass wir keine anderen Sorgen haben, als welcher Darsteller den scheiß Batman spielen wird…


Montag, 19. August 2013

Regenbogenmomente - Fremde Freude


Ein seltsamer Abend war das.
Ein älteres Mitglied der Familie singt in einem Shanty-Chor und sich ewig zu drücken kommt auch blöd. Da eine Freundin des Chormitglieds aus der Schweiz auch noch zu Besuch war und man sich noch nicht kannte, war ich also gerade für zwei Stunden in einem Hotel, wo ich mir den Chor angehört habe. Zusammen mit insgesamt drei Bussen voller Rentner, für die das ihr abendliches Entertainmentprogramm war.

Um mich nicht missverständlich auszudrücken: Ich habe nichts gegen Shantys. Ich war Seemann, ich werde die See immer ein wenig lieben und solche Musik erinnert mich daran. Das ist fein.
Lieber als ausschließlich deutsche Seemannslieder ist mir ein gemischtes Programm. Aber ich schätze auch die deutschen Lieder, weil ich mit den Marinetraditionen vertraut bin und sie einen sicheren Platz in meinem Herzen haben.
Meine geringe Vorfreude hatte also eher mit dem Ambiente des Events zu tun. Und auch damit, dass ich noch nicht wusste, wie die Besucherin aus der Schweiz sein würde. Und natürlich damit, dass man von mir hinterher erwarten würde, meine Meinung zur Sangeskunst abzugeben und dergleichen. Etwas, dem ich - zu Recht - nicht mit Freuden entgegenblickte, denn es ist kein Profi-Chor. Eindeutig nicht.

Alles in allem lief das Event dann auch wie erwartet. Was nicht unerfreulich, aber auch keinen Blogpost wert gewesen wäre - wäre da nicht diese eine Sache gewesen. Aber eins nach dem anderen…
Die Gesellschaft der Damen war wie erwartet angenehm. Wir hatten anfangs Spaß dabei, die Sache nicht ganz ernst zu nehmen. Was bei der Rampensau auf Speed, Koks und Klebstoff, die den Chorleiter mimt, auch schwergefallen wäre.
Der Gesang war laut, aber die Lieder waren erkennbar. Und wir waren nicht die Einzigen, die sich ganz diskret den einen oder anderen Spaß gönnten und über einen Insider lachten.

Das war es, was ich von dem Abend erwartet habe. Inklusive eines indifferenten Lobs für den Chor am Ende, weil ich ihnen ja schlecht sagen kann, dass sie nicht gerade Santiano sind. Immerhin waren sie enthusiastisch, laut und haben einige Töne getroffen.
Aber auf dem Heimweg bin ich beinahe in Tränen ausgebrochen. Und das kam so... :

Da war dieser alte Mann.
Eventuell war er einer der Busreisenden. Aber ich glaube eher, dass es ein Einheimischer war. Küsten-Urgestein. Weniger ein waschechter Friese als eher ein alter Seemann. Von der Marine-Sorte. Also nicht mit Friesenmütze, sondern ganz normal angezogen. Wie ein Opa eben.
Schon früh hörte ich ihn einmal mitsingen, weil er eine sehr helle Singstimme hatte. Ein etwas zittriger Sopran oder so…
Offensichtlich kannte er die Lieder. Er war voll dabei. Und er sah so glücklich dabei aus.

Es war ihm nicht peinlich, mitten im Blickfeld aller anderen Anwesenden vor dem Chor zu stehen und mitzusingen. Auch wenn er sich mal versungen hat (oder - was ich nicht ausschließen will - der Chor beim Text getorft hat und er das richtige Original kannte.)
Er wippte und schunkelte mit und da war dieser Glanz in seinen Augen. Der Glanz glücklicher Erinnerungen.

Es tat mir so… weh, als er einmal mitten in eine einsekündige Stille hinein einen falschen Einsatz machte.
Er blickte sich um und es lachten so einige lauter oder leiser darüber. Nicht unbedingt hämisch. Nur amüsiert. Aber eben doch über eine Peinlichkeit, was dem alten Mann nicht entging. Auch wenn er es sofort abschüttelte.
Es tat mir von Herzen weh, dass die Leute von seinem Verhalten eher ein wenig peinlich berührt waren. Weil er… so glücklich war. Weil ich mir tausendprozentig sicher bin, dass er in Erinnerungen schwelgte.

Dieser Mann war alt genug, um noch in der Kriegsmarine gedient zu haben. Und ich scheiße gerade mal auf alles, was Schlimmes in Weltkrieg passiert ist. Ich denke jetzt nur an einen jungen Mann von vielleicht 20 zum Kriegsende, der bei der Marine war.
Diese Lieder von heute Abend… Er hat sie gesungen, als jedes Kind sie kannte. Als sie erfunden wurden.

Wenn er von dem Liebchen in jedem Hafen singt oder von Ausflügen auf die Reeperbahn, dann erinnert er sich. Vielleicht gab es diese Liebchen in fremden Häfen für ihn. Vielleicht könnte er heute noch ihre Namen nennen. Sogar Fotos zeigen. Alte, vergilbte, abgewetzte Fotos von rauen, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit schon tot sind.
Diese Lieder erinnern ihn an seine Jugend. An eine Zeit als er noch gesund und kräftig war. Als er zur See fuhr und das Meer liebte. Als er ein Seemann war - und stolz darauf.
In seinen Augen konnte man eine Million Erinnerungen sehen. Zu jedem Lied andere. Weil diese Lieder eine Bedeutung für ihn haben. So wie viele Lieder aus meiner Lebenszeit eine für mich haben.

Wenn dieser Shanty-Chor diesen alten Mann noch einmal in seine Jugend zurückkehren lässt und er im Geiste noch einmal ein junger Mann ist, während die Sänger ihn wohlwollend in ihren Umtrunk einbeziehen…
Wer bin ich, solche Chöre dann albern zu finden?
Wer bin ich den Kopf zu schütteln, als der alte Mann nach Ende der Veranstaltung einigen Chormitgliedern seine eigenen Sangeskünste vorführte? Auch wenn es schräg und seltsam klang, weil er so hoch sang. Auch wenn ich die pikierten Gesichter einiger anderer Gäste der Veranstaltung im Grunde verstehe. Auch wenn ich es selbst ein klein wenig peinlich fand.

Ich meine…
Who the fuck cares?
Hat dieser Mann nicht das Recht, auch mal in seinen Erinnerungen schwelgen zu dürfen? Sollten wir nicht eher zuhören, wenn er ins Schwärmen kommt? Immerhin kann er uns Dinge erzählen, die in keinem Geschichtsbuch stehen. Und die verloren sein werden, wenn er stirbt.
Er hat erlebt. Und seine Erinnerungen sind ebenso wenig die Wahrheit, wie die Geschichtsschreibung die exakte Wahrheit aufzeichnet. Allein schon, weil Wahrheit immer im Auge des Betrachters liegt.

Ich hätte diesem Mann gerne die Hand geschüttelt. Hätte ihn gerne vom Kamerad zu Kamerad gegrüßt und ihn gefragt, auf welchem Schiff er gefahren ist. Kameradschaft mit ihm geteilt. Einfach nur, damit er weiß, dass er noch immer ein Teil des Kreises ist. Ein Seemann. Egal wie lange das her sein mag.
Aber er war so glücklich. Und was für ein Recht hätte ich gehabt, ihn mit meinem beschissenen Mitleid zu belästigen, weil ich immer daran denken musste, was er alles verloren haben muss.
An jedem anderen Tag - immer, wenn der junge Mann, der er einmal gewesen ist, ihm gerade ferner ist als an diesem Abend - wäre es das Richtige, denke ich. Alte Menschen sollten nicht einsam sein. Und sie können zum Lohn für ein wenig Gesellschaft so viel von ihren Erinnerungen teilen.
Aber heute wäre es nicht richtig gewesen. Mein Mitleid brauchte der alte Mann nicht. Er war für diesen Moment zufrieden mit der Welt, denke ich. Alles war gut und es war schön, alt zu sein und all die guten Erinnerungen zu besitzen.

Vielleicht ist es angesichts dessen irgendwie schräg, dass ich auf der Heimfahrt traurig war.
Vielleicht auch nicht…

Ich musste jedenfalls noch nicht einmal an all die Großeltern denken, die ich nicht mehr habe und die so viel zu erzählen gehabt hätten. Und auch nicht an die, die noch leben und die ich vielleicht nicht oft genug besuche, aber immerhin so oft es irgend geht. Oder mit ihnen wenigstens telefoniere.
Sind ja nur noch zwei Omas, von denen eine nicht einmal meine ist…

Nein, ich musste an die mögliche Vergangenheit des alten Mannes denken. Scheiß Fantasie eines Autoren, die mir da in die Quere kam.
Ich kann mir so leicht ausdenken, welche ‚Abenteuer‘ er im Laufe der Zeit erlebt hat. Welche Frauenbekanntschaften er hatte und wie sie verlaufen sind. Und wie all das heutzutage für ihn im Nebel der Vergangenheit hinter dem Horizont versunken ist, wenn er nicht gerade an einem solchen Abend durch Musik daran erinnert wird.

Vielleicht ist dieser Mann kein netter Mensch. Aber er ist ein Mensch. Und er hat es verfickt noch mal nicht verdient, allein an einem Tisch zu sitzen, während alle anderen Gesellschaft haben.
Egal was er einmal verbrochen haben mag. Das ist nicht fair. Eine Einzelzelle im Kerker der Einsamkeit verdient niemand.
Und deswegen bin ich traurig und gleichzeitig froh, dass dieser alte Mann heute einen schönen Abend hatte. Deswegen schäme ich mich für meine Verächtlichkeit, mit der ich diesen Shanty-Chor bedenke. Denn ohne diesen Chor hätte der alte Mann heute keine Erinnerungen gehabt, die ihn glücklich machten.

Deswegen ist das hier ein Regenbogenmoment.
Nicht für mich, weil ich gerade auch keinen verdiene.
Es ist einer für diesen alten Mann gewesen. Und ich gönne ihm den von Herzen!

Vielleicht denkst auch du, lieber Leser oder liebe Leserin, mal darüber nach, wenn du dich das nächste Mal über einen alten Menschen ärgerst, der sich der Geschwindigkeit unserer Zeit nicht anpasst. Oder, der sich seltsam verhält, weil er viele Jahrzehnte hatte, um sich schlechte Angewohnheiten anzulegen oder Bitterkeit anzuhäufen.
Alle diese Menschen haben eine Geschichte. Und alle haben hin und wieder einen Regenbogenmoment verdient.

Und es ist fucking bitter, dass schon ein einfaches Gespräch, bei dem ihnen jemand zuhört und sie erzählen lässt, oftmals so einen Regenbogenmoment darstellt…

Keine Ahnung, ob ich jetzt zu philosophisch werde. Also belasse ich es lieber dabei.

In diesem Sinne…
…jedem einen Regenbogenmoment von Zeit zu Zeit wünsche ich.

Donnerstag, 15. August 2013

Thoughts on - Serienkontinuität


Schweres, böses Wort - ich weiß. Aber irgendwie muss ich manchmal lange Überschriften in kurze Titel quetschen.
Eigentlich müsste es eher heißen: Kommt mir das nur so vor oder war früher einiges anders und nicht unbedingt schlechter mit den Drehbuchautoren einer guten Fernsehserie? Ihr wisst schon… Damals… Nach’m Krieg, als eine Serie noch nicht Staffel für Staffel erst dann weiterproduziert wurde, wenn die vorherige Staffel mindestens das fuffzigfache ihrer Produktionskosten eingespielt hatte und trotz schrägem Sendeplatz noch genug Einschaltquote macht…

Ich gebe offen zu, dass es möglicherweise daran liegen mag, dass ich alt werde. Zumindest den Jahren nach nähere ich mich den Vierzig und dementsprechend habe ich solche Dinge erlebt wie die Erstausstrahlung von Star Trek TNG im deutschen Fernsehen. Oder auch das erste Handy, für das man keinen übergroßen Koffer brauchte, sondern nur eine Umhängetasche.
Ich fühle mich zwar nicht alt, aber manchmal spüre ich das Alter dann doch. Metaphorisch gewissermaßen, wenn ich feststelle, dass sich Dinge verändert haben. Und um es ehrlich zu sagen nicht immer zum Bessern. Womit ich jetzt echt nicht auf dem ‚früher war alles besser‘ Ding rumreiten will.
Just sayin‘.

Serien sind eine Angelegenheit, der ich positiv gegenüberstehe. Große Kinofilme sind eine Sache - eine wirklich tolle Sache - aber Serien haben eigene Vorzüge. Sie erlauben, eine Gruppe von Charakteren kennenzulernen und ihre Abenteuer längerfristig mitzuerleben. Sie erlauben mehr Tiefe bei der Charakterentwicklung und bieten einfach mehr Raum für Dinge, die in Filmen manchmal zu kurz kommen müssen. Und sie können einen lange begleiten.
Ich mag Serien. Besonders, wenn die Charaktere und Plots unterhaltsam und vielleicht auch intelligent gestaltet sind. Wenn es nicht nur platte Witze gibt, sondern auch einige, die man als subtil bezeichnen kann. Und wenn man spürt, dass in den Charakteren wirklich Mühe steckt.
In gewisser Weise erinnern mich manche Serien an mein altes Hobby - das sogenannte Pen & Paper Rollenspiel, bei dem man hoffnungslos vereinfacht seine eigenen Serien mit Freunden dreht und keine Budgetbeschränkungen hat, weil die Special Effects einfach in der Fantasie stattfinden.

Ich kann und will Serien benennen, die mir persönlich wirklich etwas gegeben haben. Sei es, weil sie einfach eine für mich interessante Sache thematisieren, weil sie gut gemacht sind oder weil die Charaktere einfach Zucker sind.
Stargate Atlantis mit seiner Crew beispielsweise ist ein Paradebeispiel für Letzteres. Nachdem ich mich dem Stargate-Franchise lange verweigerte (second thoughts wegen der blöden Art, wie sie aus dem Film eine Serie machen mussten) habe ich mich binnen einer Handvoll Folgen dutzendfach verliebt und möchte seitdem einen Rodney McKay als Haustier - der mir noch immer nicht geliefert wurde!
Oder King of Queens, die wilden Siebziger und How I Met Your Mother, die mich - in dieser Reihenfolge - begeistert und zum Lachen gebracht haben, ohne nur aus der untersten Niveauschublade zu greifen. Mit durchaus intelligenten Witzen und einer wirklich ansprechenden Art, Klischees aufzugreifen. Und mit tollen Darstellern.
Oder neuere Sachen wie The Walking Dead oder Game of Thrones, die wirklich toll ihre jeweiligen Sparten ausfüllen. Viel besser als Xena oder Herkules mit Kevin Sorbo - der kein glückliches Händchen bei seinen Rollen zu haben scheint - beispielsweise.

Kurz gesagt: Es gibt reichlich Serien, die mein Gefallen gefunden haben. Ich bin sogar zeitweise mit Charmed oder gar Buffy warm geworden und würde noch immer jederzeit verargumentieren, wann letztgenannte Serie einen Schritt in die echte Erwachsenenunterhaltung gemacht hat und nicht mehr nur eine eher flache Teenieserie war. Was übrigens ganz klar an Joss Whedon liegt, der schon ein ziemlich cooler Drehbuchautor ist… Ohne Zweifel auch ein Rollenspieler. ;-)

Klar gibt es auch Sachen, mit denen ich nicht viel anfangen kann. Ob ich eine Folge CSI Großwafelsdorf gesehen habe oder nicht, hat für mich noch nie einen Unterschied gemacht. Es flasht mich einfach nicht. Und ich verstehe auch nicht, wie ein Dutzend praktisch inhaltlich fast gleicher Serien nebeneinander bestehen können. Aber das muss ich ja auch nicht.
Das schöne an der Serienwelt ist, dass es im Grunde für jeden etwas gibt. Bei der unglaublichen Vielfalt wird praktisch jeder Geschmack bedient und man kann darauf hoffen, dass selbst beim schlimmsten Mainstream noch ein wenig Mühe drin steckt, weil Serien mittlerweile ein durchaus großes Geschäft sind.
Wenn da also Ramsch rauskommt, ist es oft genau so geplant und hat vielleicht sogar trashigen Stil. Oder es war wirklich mal eine Bauchlandung. Kommt auch mal vor.

Die Welt der Fernsehserien ist also bunt und vielfältig und alles scheint gut. Aber leider, leider ist das doch nicht ganz so. Leider lauern teletubbieförmige Schatten im Hintergrund und verdunkeln die Landschaft mit ihren Unformen, wenn ich mal eine völlig beknackte Metapher bemühen darf.

Das erste Mal mit der harten Realität in Konflikt gekommen bin ich vor langer Zeit, als die Serie Space 2063 nach einer Staffel eingestellt wurde. Zugegebenermaßen ist das etwas, was einfach passiert. Manchmal floppt eine Serie ganz einfach und ich habe schon reichlich anderen Serie nicht eine Träne deswegen nachgeweint, weil ich sie doof fand.
Aber selbst betroffen sah ich das natürlich ganz anders. Und irgendwo musste ein bestimmtes Muster ja auch seinen Anfang nehmen, damit ich es schließlich erkennen konnte.

Fernsehserien wurden früher mal produziert, weil jemand meinte, eine Geschichte zu erzählen zu haben. Gene Roddenberry ist das Paradebeispiel dafür. Er erschuf Star Trek nicht, weil er Raumschiff Orion blöde fand. Er hatte eine Vision von einer möglichen Zukunft der Menschheit, in der sie Gier, Hass Neid und Habsucht hinter sich gelassen hat. Und diese Vision wollte er teilen.
Er hatte Erfolg. Aus unzähligen, verschiedenen Gründen. Und Star Trek hat eindeutig nicht nur meine Generation begleitet, sondern auch die davor und vielleicht auch noch die danach. Auch wenn ich jetzt die Befürchtung habe, dass sein Traum langsam ausgeträumt ist und in Vergessenheit gerät und nur noch das Logo verwendet wird, um weiter Kohle zu scheffeln.
Aber das ändert nichts daran, dass Star Trek über eine Reihe von Serien mit einer Menge Staffeln Millionen Zuschauer erreicht hat und eine wahnsinnige Fanbase vorweisen kann. Und hierbei reden wir von Langzeitfans, die mit sechs angefangen und mit sechsundfünfzig noch nicht aufgehört haben, sich einen bunten Pyjama anzuziehen und Sternenflottenoffizier zu spielen.

Hätte man Star Trek damals bei der Original Series und TNG so behandelt, wie man es heute mit Serien tut, wäre das aber nicht passiert. Damals wurde zwar auch schon geschaut, ob eine Serie ankommt. Aber wenn sie nicht völlig floppte, gab man ihr etwas Zeit und drehet sie eine Weile. Man investierte in ein gutes Produkt und ließ es seine Wirkung entfalten.
Und man plante eine Serie so, dass man sie eine gute Zeitlang zeigen konnte. Man hatte vielleicht keine ganzen Staffeln in Drehbuchform vorliegen, aber es gab einen groben Plan, wohin die Reise gehen sollte. Meist, weil der Erfinder der Idee mit in der Sache drinsteckte.

Ja. Das führte dazu, dass die Serien damals manchmal ihre Halbwertzeit überschritten und man den optimalen Moment für das Ende verpasste. Und auch dazu, dass sie manchmal mehr halbgar mit Episoden aufgefüllt wurden, die nicht die beste Qualität hatten, um die Staffeln vollzukriegen.
Aber rückblickend betrachtet hat auch das seinen Charme.

Heutzutage läuft der Hase jedoch anders. Ganz und gar anders.
Heute wird von einer Serie die erste Staffel gedreht und auf den Markt geworfen. Erreicht sie eine magische Marke, wird eine weitere Staffel gedreht. Erreicht sie diese Marke nicht innerhalb eines festgelegten Zeitraums, ist sie tot.
Und dabei ist völlig gleichgültig, ob besagte Serie dann einige Wochen später plötzlich durchstartet. Ob sie einfach etwas Anlaufzeit brauchte, weil sie vielleicht ein spezielles Publikum hat. Wenn da nicht zufällig der Megahype ausbricht, wird so ein totes Pferd kaum noch angefasst.
Als Messlatte für solche neuen Serien gelten üblicherweise die gerade erfolgreichsten Formate der jeweiligen Sender. Wenn also eine Science-Fiction Serie zur Primetime nicht genug CSI-Zuschauer abwirbt, ist sie raus. Einfach nur die Produktionskosten doppelt oder dreifach einspielen reicht nicht aus. Da muss mehr kommen.

Das führt dazu, dass wirklich gute Ideen nach einer Staffel hinten runter fallen. Und es führt ehrlich gesagt bei mir als Deutschem, der sowieso nur bekommt, was der amerikanische Markt abgesegnet hat, zu einer etwas kontraproduktiven Einstellung.
Was soll ich mir eine Staffel anschauen, die mich vielleicht begeistert, wenn ich nicht weiß, ob die Geschichte auch fertig erzählt wird? Erste Staffeln enden schließlich nicht mit einem schlüssigen Ende für einen Teil einer Erzählung, sondern einem Cliffhanger, der mich für die zweite Staffel anfixen soll.
Nur… wenn es keine zweite Staffel gibt, kaue ich mir umsonst die Nägel blutig. Also warte ich doch lieber, ob eine Fortsetzung überhaupt stattfindet, bevor ich eine Serie anfasse.

Kontraproduktiv ist das deswegen, weil ich damit nicht zur Einschaltquote beitrage, die den Erfolg einer Serie bestimmt. Wenn ich sie nicht schaue und vielleicht auch im Netz mein Wohlgefallen ausdrücke, ist das eine Stimme weniger, die dazu beträgt, dass die Dreharbeiten fortgesetzt werden.
Aber… Fuck me! Ich habe einfach keine Lust mir etwas anzuschauen, von dem ich nie weiß, ob ich die ganze Geschichte erfahren werde. Ich will mich auch Charaktere und Handlung einlassen dürfen. Und ich will verflucht noch eins kein Jahr auf die nächste Staffel warten.
Ich bin schließlich kein Versuchstier für die Fernsehsender. Die verdienen genug, also können die gefälligst auch mal ein kleines Risiko eingehen. Zumal sie ja wirklich in den allermeisten Fällen zumindest die Kosten wieder eingespielt kriegen. Selbst bei Flops.

Es nervt mich also, dass heutzutage nur noch bestimmt, wie viel Reingewinn eine Sache einbringt. Eine Idee zählt nicht mehr, und wenn sie eine Weile braucht, um ihre Wirkung zu entfalten, ist sie schon grad völlig uninteressant.
Intelligente Serien müssen sich am Erfolg von billiger Comedy messen lassen und versagen natürlich, denn je weniger Hirn benötigt wird, desto weniger Leute schalten ein. Science-Fiction und Fantasy werden mit Familienunterhaltung verglichen und haben naturgemäß weniger Anhänger, also sind sie weniger interessant und finden nicht statt.
Sicher gibt es Gegenbeispiele. Aber die sind rar, wenn man es mal genau betrachtet. Und sie basieren letztlich auch immer auf einem Hype. Was übrigens funny ist, denn das Lied von Eis und Feuer gibt es schon ziemlich lange und erst jetzt wird eine Serie daraus gemacht. Also brauchte das Buch ja offenbar auch eine Weile, bevor es seinen Kultstatus erlangte, duh?!

Aber gut. Wäre schön, wenn das die einzige Sache wäre, die mir zu schaffen macht, denn wenn ich sonst keine Sorgen hätte, wäre mein leben toll. Nur leider ist es noch nicht einmal die einzige Sache, die mich an diesem Thema nervt…
Da ist nämlich noch die Geschichte mit den Endlosfortsetzungen, die mich auch oft genug dazu bringt, den Kopf auf die Tischplatte schlagen zu wollen.

Paradebeispiele hierfür gibt es viele. Charmed und Buffy ebenso wie Lost.
Der Knackpunkt ist: Wenn eine Serie erfolgreich ist, wird eine weitere Staffel gedreht. Egal, ob das noch Sinn macht. Egal, ob die Charaktere logisch betrachtet alle ausgelutscht sind und eigentlich Suizid begehen müssten, weil sie noch eine Runde in ihrem Karussell kaum noch ertragen können. Egal, ob die Story auch nur noch den geringsten Sinn ergibt.
Manche Serien sind in ihren letzten Staffeln eine bittere Schande für die Autoren und Verantwortlichen. Weil sie einfach alles verloren haben, was die Serie mal ausgemacht hat. Weil sie totgerittene Pferde sind, auf denen noch immer ein Jockey rumjuckelt, um doch noch einen Zuschauer zu langweilen.

Um wieder den Bogen zu meinem alten Hobby - dem Rollenspiel - zu schlagen: Eine Geschichte braucht Zeit, um Fahrt aufzunehmen. Sie braucht eine Einleitung, in der man die Handelnden kennenlernt. Und dann kann sie je nach Story durchaus schnell epische Dimensionen erreichen.
Und epische Geschichten sind großartig. Sie können herrlich bewegend sein und viel Action, Drama und Spaß bieten. Es sind tolle Geschichten, die ich mir gerne anhöre oder ansehe.
Aber wenn der größte Schurke besiegt ist und die Welt gerettet wurde, dann ist die Geschichte vorbei. VORBEI.
Ein Epilog ist dann vielleicht noch eine wirklich schöne Sache, aber das sollte es dann gewesen sein.

Serienmacher verstehen das nicht. Drehbuchautoren wahrscheinlich meistens schon, weswegen sie ausgetauscht werden, wenn sie Mucken machen. Was sich dann wiederum auf die Charaktere auswirkt, aber ich schweife ab.
Ich kann nicht sagen, wie viele Serien ich gesehen habe, die ihren Absprungpunkt verpasst haben. Bei denen noch eine Staffel gedreht wurde und man schaltete hoffnungsvoll wieder ein, weil man es nicht wahrhaben wollte. Nur um dann Folge für Folge mehr die Lust zu verlieren und es schließlich bleiben zu lassen. Was dann letztlich dazu führt, dass eine großartige Serie ein jämmerliches Ende in einer letzten, halb gedrehten Staffel findet, die abgebrochen wird, weil keiner mehr einschaltet.
Zurück bleibt der bittere Beigeschmack, etwas Tolles elendig verrecken gesehen zu haben, nachdem es in die Gosse abgerutscht ist. Yay!

In Kombination sind diese beiden Faktoren ein binäres Gestirn, unter dem praktisch jede Serie heutzutage steht. Manchmal schaffen sie es, eine Geschichte zu erzählen und gut. Aber bei manchen Serien denke ich mir von vorneherein: Was wollen die machen, um diese Geschichte über mehr als zwei oder drei Staffeln zu strecken? Und will ich das wirklich erleben? Oder schaue ich lieber gar nicht erst hin?
Künstlich gedehnte Handlungen, bis zur Unkenntlichkeit um 720 Grad verdrehte Charaktere und völlige Diskontinuität sind fast schon von Anfang an zu erkennen. Und so machen Serien dann irgendwie keinen Spaß mehr.

Aber am Schlimmsten ist das, was sie bei Kindern und Jugendlichen damit anrichten.
Die bekommen nämlich keine Geschichten mehr erzählt, die Hand und Fuß haben. Sie bekommen langgezogene, vorgekaute Kaugummis in den und gestopft und sollen einen letzten Rest Geschmack da raus lutschen.
Und aus diesen Kids sollen dann die Roman- und Drehbuchautoren der Zukunft werden. Fucking chance, duh?!


Langer Rede kurzer Sinn:
Es nervt.
Aber offenbar gehöre ich zu einer Minderheit, die es bemerkt, während der Rest sich gerne den gleichen Kriminilfall in leicht abgewandelter Form in jeder einzelnen Folge der unterschiedlichen CSI-Serien immer wieder und wieder gibt.
Das ist nicht neu, denn dieses Schema funktionierte auch schon bei Soaps und Krankenhausserien. Und es wird wohl auch weiterhin funktionieren.
Vielleicht bin ich tatsächlich langsam alt. Oder ich bin einfach zu intelligent für diese Kackwelt. Der Gedanke ist mir schon gekommen…

Es war mir jedenfalls ein Bedürfnis, mich darüber auszulassen. Offenbar ist es mal wieder ein Rant geworden. Aber who cares about labels…
Vielleicht sieht es der eine oder andere so wie ich. Vielleicht tun wir uns irgendwann zusammen und zeigen Sendern wie FOX durch reichlich Shitstorms, was wir von ihrer Politik halten. Oder vielleicht bleiben wir eine Minderheit, die wie ein überanspruchsvoller Fettfleck auf der weißen Weste der grenzdebilen Masse klebt.
Keine Ahnung.

In diesem Sinne…
…viel Spaß bei dem Versuch, in deiner gegenwärtigen Lieblingsserie noch einen roten Faden zu entdecken. Höchstwahrscheinlich wurde der nämlich schon längst zugunsten noch einer Staffel geopfert…
;-P



Mittwoch, 14. August 2013

Ranting about - Einäugiger Aktionismus


Zuerst sollte ich wohl den Titel erklären: Blinder Aktionismus ist mein Lieblingswort des Jahrzehnts. Zensursulas Versuche, den Zugriff auf das Internet für alle zu beschränken, außer für diejenigen, die sie offiziell auf dem Kieker hatte, waren Blinder Aktionismus. Und alles andere, was in die Kategorie ‚wir müssen was tun, also tun wir einfach irgendwas Sinnloses, anstatt uns die Zeit zu nehmen, etwas Sinnvolles zu fabrizieren, auch wenns ein wenig länger dauert‘, fallen natürlich ebenso in diesen Bereich.
Dementsprechend wäre einäugiger Aktionismus nicht völlig verblödete - oder ‚blind‘ - sondern nur zur Hälfte für den Arsch. Und genau so meine ich das auch.

Stein des Anstoßes ist - mal wieder - das Thema Werbung. Diesmal allerdings auf der Metaebene.
Es geht um ein kürzlich vom OLG Köln gefälltes Urteil zu einer vergleichenden Werbung eines Spülmittelherstellers.
Detailinformationen hier:


Kurz zusammengefasst hat ein Spülmittelhersteller sein Produkt mit einem anderen Produkt verglichen und es so aussehen lassen als würde das Eigenprodukt schwimmendes Fett ganz klar viel besser verdrängen als das Konkurrenzprodukt.
Dumm nur, dass es nicht das Spülmittel war, sondern simple Physik, die diesen Effekt erzielte. Weswegen die Werbe-Behauptung ganz einfach sachlich nicht korrekt war.

Aus diesem Grund wurde besagter Hersteller auch dazu verdonnert, diesen sogenannten Schauvergleich zu unterlassen. Darf jetzt nicht mehr gezeigt werden. Was an und für sich eine gute Sache ist, richtig?
Unwahrheiten in der Werbung werden also nicht toleriert und selbst Konzerne müssen sich an die Wahrheit halten. Gute Sache. Denkwürdiges Urteil. Fein?

Mööööp!
Falsch.

Ja. Der Schauvergleich selbst darf nicht mehr gezeigt werden. Weil er eindeutig unwahr ist.
Der Werbeslogan über die beste Fettlösekraft - oder sowas in der Art - darf allerdings weiterhin verwendet werden. Sowas ‚gehört einfach zur Werbung‘, heißt es. Und da fängt die eigentlich gute Sache schon an ins Negative auszuschlagen.
Schließlich ist ‚die Beste‘ eine ziemlich klare Aussage. Sie bedeutet: Nichts ist besser als dieses Produkt für die angegebene Aufgabe geeignet. Und das wäre etwas, was ich gerne glauben würde, aber nicht kann, wenn es nicht eindeutig wissenschaftlich belegt ist.
Schließlich behauptet das irgendwie jeder…

Der Schauvergleich ist also wegen Unwahrheit verboten worden. Der ebenso lächerliche Werbeslogan aber nicht. Und das macht aus einer eigentlich lobenswerten Aktion schon eine Lachnummer. Aber der tatsächliche Klopfer ist ein wenig besser versteckt. Um ihn zu erkennen, muss man erst einmal über die Sache nachdenken.
Wenn man sich eine komplette Werbepause auf einem Privatsender ansieht, (don’t try that at home!) sieht man so einige ziemlich fragwürdige Werbebehauptungen in Bild und Ton. Einige sind suggestiv, aber andere stellen schon recht klare Behauptungen auf, die man sogar durchaus leicht widerlegen könnte, wenn man vom Fach wäre.
Aber niemand verdonnert die Verantwortlichen dazu, diese Werbungen zu unterlassen.

Der Grund ist simpel: Wo kein Kläger, da kein Richter.
Wenn also nicht der Spülmittelhersteller B gegen Firma A klagt, weil in einer vergleichenden Werbung das Produkt von B schlecht aussieht - was ja blöd für Firma B ist - dann…
…interessiert es kein Schwein, ob die Werbung unwahr ist.
Kein Gericht wird von alleine aktiv, um den Haufen Bullenscheiße, der uns tagtäglich aufgetischt wird, mal zu reduzieren. Erst, wenn jemand klagt, wird der Fall überhaut beachtet.

Natürlich wäre es sauteuer, eine Kommission einzurichten, die Werbung auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft und gegebenenfalls Anzeige erstattet. Unpraktikabel…
Oder? Gibt es nicht genau sowas für die Prüfung auf jugendgefährdende Inhalte? Mir ist so, als könne ich sogar fast ein Logo von so einer Kommission sehen. Irgendwas mit FSK…
Also ist es vielleicht doch praktikabel und umsetzbar, wenn es denn als wichtig betrachtet wird.
Hmm…

So wie es derzeit steht, muss man sich als Verbraucher an die Verbraucherzentralen wenden oder selbst klagen. Und die wenigsten können sich Letzeres leisten, während Erstere einfach nicht für jeden Scheiß ein gerichtliches Fass aufmachen können. Die haben nämlich auch nur begrenzte Mittel.
Also wird nur dann was in Sachen unwahrer Werbung unternommen, wenn ein anderer Konzern seine Pfründe in Gefahr sieht. Und DAS ist dann wirklich sehr einäugiger Aktionismus, denn da wird der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben.
Im Endeffekt haben wir Verbraucher und Endkunden davon gar nichts, denn auf eine unwahre Behauptung mehr oder weniger kommt es wirklich nicht an.

Also ist das Urteil vom OLG Köln kein Grund zur Freude, sondern völlig irrelevant.
Aber leider wird das kaum jemandem auffallen. Viele werden sich eher denken: Endlich passiert da mal was. Und werden sich zufrieden zurücklehnen, Werbung schauen und sich weiter belügen lassen.
Operation gelungen, Patient tot. Zensursula wäre höchst erfreut, wenn die Nummer bei ihr so abgelaufen wäre.

Ich frage mich nun: Bin ich der Einzige, dem das auf die Nüsse geht? Oder vielleicht sogar einer der Wenigen, denen sowas überhaupt auffällt?
Nervt es keinen, wie wir immer wieder manipuliert werden? Sind wirklich alle so abgestumpft, dass sie es nicht mehr checken?

In der Hoffnung, dass es nicht jedem am Arsch vorbei geht, schreibe ich diesen Rant darüber. Vielleicht merkt ja jemand daraufhin auf. Vielleicht sogar mal jemand, der im Lotto gewonnen hat und sich eine dicke, fette Klage gegen einen der Werbelügner leisten kann.
Das wäre ein Traumergebnis.
Aber ich bin auch schon zufrieden, wenn der eine oder andere bei der nächsten Werbepause mal die Stirn krauszieht und sich fragt, was er sich da für einen Haufen Scheiß gibt. Irgendwo muss man ja anfangen, ne?!


In diesem Sinne…
…danke, dass Sie bei der besten, wahrsten und unvoreingenommensten Nachrichtensendung eingeschaltet haben, wo es geben tut. Und seriös ist sie auch. Total!
;-D

Dienstag, 13. August 2013

Dafuq des Tages - Warum nicht immer so?

Ich komme in letzter Zeit viel zum Schreiben. Nur leider werde ich dafür bezahlt und außer den Leuten, die das tun, darf es dann keiner sehen… Naja… Sozusagen. Da es Texte für kommerzielle Projekte sind, sieht es natürlich ein Haufen Leute, aber ich darf nicht drauf zeigen und sagen: Das ist von mir. Sonst würden die Leute ja erfahren, dass Herr Macrohard oder Frau Sonsang ihre Produkte nicht mit eigenen Worten beschreiben.
Aber egal. Ich sage das nur, um mich mal wieder für die Stille zu entschuldigen, die herrscht. Und wahrscheinlich interessiert das kein Schwein, weil ich sowieso kaum Leser außer all meinen gespaltenen Persönlichkeiten haben.

But them fucking appreciate the effort… !

Heute wollte ich aber mal wieder was loswerden, ohne es aufzuschieben. Und es geht mal wieder um Werbung.
Um nicht weiter vorzugreifen hier erst einmal der Link:


Und nun zu dem Grund, weswegen das ein Dafuq-Moment für mich war. Natürlich straight to the point - also in etwa anderthalb Seiten…

Ich muss zugeben: Ich mag Christian Ulmen. Der Mann ist wandelbar und in seinen Rollen glaubwürdig. Oder besser gesagt so unglaubwürdig, dass man schon fast wieder glauben kann, das die Figuren tatsächlich existieren.
Seine Charaktere sind so abgefuckt, dass er vermutlich ein richtig netter Mensch ist, weil er seine dunklen Seiten quasi beruflich ausleben darf.
Ja… Ich kann sagen: Ich mag ihn und finde ihn auch witzig.

So eine Sache wie diese Rügenwalder Allstars Geschichte ist natürlich pures Product Placement. Aber… Dafuq! Gut gemachtes Product Placement ist mir eine Milliarde Mal lieber als beschissene heile Welt Szenarien mit einer Familie im Garten, wie sie nirgendwo existiert, die sich in liebevoller Verehrung von Rügenwalder Teewurst suhlt.
Werbung ist verlogen, manipulativ, unehrlich, nochmal verlogen und vor allem ja auch fast immer zumindest teilweise unwahr. Werbung ist eine Frechheit, die angesichts dessen, was so alles verboten ist, völlig unverständlicherweise legal bleibt.
Solange sie von großen Konzernen finanziert wird, jedenfalls… Wenn mal ein kleiner Onlinehändler in eine Artikelbeschreibung packt, dass seine Lampe mit einem CE-Zeichen versehen ist, dann ist das gleich Werbung mit Selbstverständlichkeiten und kann teuer abgemahnt werden. Aber wenn Spee behauptet, mit allen Flecken fertig zu werden, dann ist das okay.

Der Grund: Weil es nicht selbstverständlich oder teilweise unwahr ist, sondern völliger Bullshit. Und wäre kompletter Bullshit illegal, würden unsere Politiker und Wirtschaftsbosse alle im Knast sitzen. Also muss das legal sein, während die Wahrheit illegal ist, wenn sie bereits klar auf der Hand liegt und nur noch einmal sicherheitshalber erwähnt wird.
Logisch, oder?

Aber… guess what:
Bei dieser Werbung hatte ich keinen - k-e-i-n-e-n - Grund mich aufzuregen. Es war eine zweieinhalb minütige Comedyshow, die eine Marke thematisiert hat. Ja. Da waren durchaus lobende Erwähnungen der Marke eingewoben. Aber sie wurde auch auf die Schippe genommen. Die Dinge haben sich ausgeglichen.
Insgesamt wurde ich blendend unterhalten. Das war in den vergangenen Wochen die dritte Werbeeinblendung auf YouTube, die ich mir tatsächlich angesehen und angehört habe. Sonst schalte ich stumm und schaue nicht hin, wenn ich nicht nach 5 Sekunden - die eigentlich eher was um die sieben bis acht Sekunden sind - weiterklicken darf.

Hm? Die anderen beiden? Na die Trailer für Pacific Rim und Sharknado natürlich. Trailer sind gut. Trailer sind wichtig. Davon darf es ruhig mehr geben.
Und Sharknado ist Kunst. Basta!
Aber zurück zum Thema…

Ja. Diese Werbung hat mir gefallen, dafuq!
Ich gebe einen Scheiß auf Rügenwalder. Für mich schmeckt die Wurst aus dem Supermarkt weitgehend gleich und kommt niemals an die vom Schlachter ran. Aber weil Schlachter aussterben, nehme ich dann halt auch Abgepacktes. Und da darfs dann gerne Aldi-Eigenmarke sein. Scheiß drauf.
Aber ich gebe eine Menge darauf, ob mir die Werbung einer Marke auf die Nüsse geht. Ich boykottiere Marken, die mir so richtig penetrant auf den Sack gehen oder deren Werbekonzepte völlig daneben sind. Meine Art von zivilem Ungehorsam. Irgendwie müssen die schließlich bestraft werden, wenn sie versuchen, mir das Hirn zu verquirlen.
Und im Umkehrschluss bin ich Marken gegenüber wohlwollend, die sich Mühe geben und mich nicht mit komischer Reality-TV-Kacke oder Unverschämtheiten in ihrer Werbung belästigen. Ich unterziehe das Produkt dann einem wohlwollenden Test und kaufe es gerne, wenn es was taugt.

Und so, wie diese Rügenwalder Werbung mich nun gut unterhalten hat, probiere ich deren Teewurst dann vielleicht mal wieder. Könnte ja eine veränderte Rezeptur haben. Ist jedenfalls einen Versuch wert.

Generell finde ich, dass es weitaus mehr Werbungen geben müsste, die unterhaltsam sind und nicht nur auf platte Weise irgendwelche Emotionen zu wecken versuchen. Und es ist ein Unding, dass man zum Werbung schauen gezwungen wird. Sei es bei YouTube oder bei Sky HD oder wo auch immer.
Witzige Werbung schaue ich mir gerne an. Also sollten die Firmen einem nicht den beschissenen Mist auftischen, den sie heutzutage so fabrizieren, sondern gezwungen werden, sich mal was Vernünftiges einfallen zu lassen. Und zwar indem man schlechte Werbung einfach wegklicken kann. Auf Knopfdruck.
Wer dann mit seiner Werbung gesehen werden will, der muss sich eben ins Zeug legen und herausfinden, was die Leute wirklich mit der Marke in Verbindung sehen wollen.

Ich für meinen Teil fände das fair. Mist produzieren auch die Privatsender mit ihrem Scripted-Reality Scheiß. Es würden also vermutlich ach weiterhin genug Leute ziemlich dämliche Werbung schauen. Aber die anspruchsvolleren Kunden könnten sich das ersparen und würden vielleicht sogar eine neue Zielgruppe ergeben.
Werbung und Produkte für Nicht-Gehirnamputierte… Das wäre doch mal was, oder?!

So oder so… Diese Werbung hat mir gefallen und sie hat es geschafft, der Marke einen positiven Beigeschmack zu geben. Metaphorisch jedenfalls. Mal sehen, ob die Worscht das auch hinbekommt.
So sollte Werbung sein und so schaue ich mir die gerne an. Sogar mehrfach, solange es nicht bei JEDEM Video und in JEDER Werbeunterbrechung ist. Das nervt dann auch schnell…

Damit habe ich auch schon fertig. Doch nicht so lange geworden.

In diesem Sinne…
…traumhaftes Wurstbrot zum Abendessen, wünsche ich!

Freitag, 12. Juli 2013

Dafuq des Tages - Schnauze voll zu warten?


Warten ist ja bekanntlich eine der zugleich leichtesten und unbeliebtesten Aufgaben, die es gibt. Auf ein Release zu warten ist nervenzerfetzend und auf einen aufregenden Termin zu warten, hat schon Leute fast umgebracht. Man kennt das…
So ergeht es auch gerade einer ganzen Nation, die auf ihren… ähm… Thronfolger vom eventuellen Thronfolger des Thronfolgers, der hoffentlich niemals auf den Thron folgen wird, wartet. Was aber eigentlich akademisch ist, weil die aktuelle Thronbesetzerin eh einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat und ewig regieren wird. Im Zweifel als Mumie…

Die Rede ist natürlich von Herzogin Käte, die sich von Prinz Willy hat anbumsen lassen. Und für deren Braten in der neuerdings blaublütigen Röhre gerade die Eieruhr Alarm gegeben hat. Es wäre dann offiziell soweit…
Nun hat der Braten - oder die Käte voller Grausamkeit - noch keine große Lust. Nach aktuellem Stand sind da wohl noch keine Presswehen am Start und das Fruchtwasser spielt noch Ebbe anstelle der lange erwarteten Flut.

England ist dementsprechend natürlich außer sich. Schließlich war der Releasetermin heute und wir sind hier nicht bei Blizzard und warten auf Diablo hunderfuffzehn oder Starcraft III.
England hat es SATT zu warten.
Und als ich das las, dachte ich mir so: „dahh-FUQ??!?“

Mag ja sein, dass ich etwas anders bin, als die anderen. Und meine Einstellung zum Thema Wartezeiten hat sich auch gewandelt, seitdem ich selbst Dinge produziere, auf die dann andere warten.
Aber ich kann doch nicht der Einzige sein, der NICHT morgens mit der Stoppuhr am Fenster steht und auf die Sonne wartet, nur um sie dann zu verklagen, weil sie nicht sekundengenau zum angesagten Zeitpunkt sichtbar wird, oder?

Ich meine… Wir reden hier von einer menschlichen Geburt, dafuq!
Datt Blag kütt, wenns kütt. Operative Eingriffe und geburtseinleitende Mittel mal außen vor gelassen, die sicherlich eingesetzt werden, wenn sie MEDIZINISCH notwendig sind, wird sich England oder das Commonwealth ja wohl gefälligst gedulden können, bis es soweit ist.
Oder demonstrieren die auch auf der Straße gegen den Sonnenuntergang und fordern eine Verlegung der Erde in eine andere Umlaufbahn?

Vielleicht bin ich überempfindlich, weil ich kaum ins Netz gehen kann, ohne gleich mit ‚Käte hier, Käte da‘ bombardiert zu werden, obwohl mich die junge Dame - der ich wirklich das Beste wünsche, obwohl es natürlich ihre eigene Schuld ist, in welche Familie sie da eingeheiratet hat - einen feuchten Dreck interessiert.
Von mir aus kann die auch gerne einen Minotaurus gebären. Das würde dann vielleicht sogar mein Interesse erwecken. Aber die Chancen stehen ja besser für einen Gollum, wenn man sich Opa so ansieht…
Ich mag also etwas überempfindlich sein, aber das ändert nichts daran, dass ich mir bei solchen Schlagzeilen wie ‚Briten haben es satt zu warten‘ nur noch ausholend, hart und schmerzhaft an die Stirn schlagen kann. Und zwar mit einem Brett.

Wie hysterisch kann eine ganze Nation bitte werden?
Haben die Limeys keine anderen Sorgen mehr? Brauchen die mal wieder einen Weltkrieg, um auf andere Gedanken zu kommen? Oder würden leichte bis mittelschwere Schläge auf den Hinterkopf zur Steigerung der Blutzirkulation im Kopf schon reichen?

Ich sehe es richtig vor mir, wie sie da vor dem Buckingham Palace stehen und alle eingeschnappt die Arme verschränken und einen Flunsch ziehen.
„Och menno! Immer noch keine Geburt? Wir wollen endlich feiern. Die Olle soll sich beeilen und uns unseren Prinzen geben. Danach kann sie dann mit dem Ölscheich durchbrennen und sich umnieten lassen. Aber wir wollen unser Feuerwerk!“

Sicher… Die letzten beiden Prinzen waren kein besonderes Erlebnis. Der eine, der jetzt Vater wird, ist eigentlich nie besonders aufgefallen und der andere nur unangenehm. Aber erwarten die jetzt ernsthaft, einen Messias geschenkt zu bekommen? Oder was soll der Scheiß?

Nah… Wahrscheinlich bin ich zu schlau, um die Errungenschaften von Käte Mittelstadt zu erkennen. Ich verkenne ihre Wichtigkeit für weltpolitische Fragen wie die Lösung der Hungerfrage in der Dritten Welt oder den Frieden für alle Menschen.
Ich sehe nur eine junge Frau, die blöd genug war, in die königliche Familie von England einzuheiraten und damit jedes Selbstbestimmungsrecht aufzugeben. Trotz aller Warnungen, die das Gesamtschicksal der Mutter ihres Bräutigams ihr hätte geben können.
(Und damit meine ich jetzt keine Verschwörungstheorien, sondern einfach das, was Diana seinerzeit darüber durchblicken ließ, wie scheiße das Leben als Prinzessin auf der Erbse so war…)

Mit einem sinngemäßen Zitat aus dem 13ten Krieger gesagt: „Bislang sind noch keine Heldentaten von dieser Frau zu mir vorgedrungen.“
Wieso dreht also bitteschön eine ganze Nation durch, wenn die ein Kind bekommt, und verlangt die Beschleunigung völlig natürlicher Prozesse, anstatt einfach die paar Tage noch abzuwarten?
Dafuq?!?

Die Menschheit muss wohl wirklich ihren Verstand verloren haben.
Kürzlich noch erfuhren wir quasi alle, dass wir praktisch dauernd überwacht werden. Aber wenn der Wecker sagt, dass bei Herzogin Käte die Wehen einsetzen sollen, ist das nicht mehr wichtig.
Vermutlich würde auch eine Alieninvasion diesen ziemlich seltsamen Moment erleben, wenn die Menschheit kurz davor steht überrannt zu werden und Robbie Williams ein letztes Abschiedskonzert für alle gibt. Und schwupps steht keiner mehr an der Front und kämpft, sondern alle laufen zum Stadion.
Und die Aliens denken sich: „Wie jetzt? Hamm wer gewonnen?“

Man verzeihe mir die Polemik. Ich kann einfach nichts Wichtiges daran entdecken, was da gerade geschieht.
Sicherlich ist es nice, in den Nachrichten irgendwann zu erfahren, dass sie geworfen hat und Mutter wie Kind wohlauf sind. Aber welche Bedeutung hat diese Sache denn bitteschön für Deutschland, dass sie alle News dominieren muss, dafuq?
Das ist doch bescheuert…!

In diesem Sinne…
…Happy Birthday nach England. Im Vorfeld gesagt, weil mir völlig egal ist, ob das Unglück bringt… ;-P

Donnerstag, 11. Juli 2013

Regenbogenmomente - Der Glaube an die Menschheit


Mit diesem Glauben an die Menschheit ist es so eine Sache. Dauernd tut die anonyme Masse der Menschen etwas, wobei ich mir nur die Stirn blutig schlagen kann, weil ich so viel Dummheit, Ignoranz, Intoleranz, Rückständigkeit oder sonstwas nicht fassen kann.
Es ist was dran an dem Spruch, dass der Mob ein wildes Tier ohne Sinn und Verstand ist. Je mehr Menschen bei einer Sache involviert sind, desto weniger höhere Denkfunktionensind aktiv.
Aber auf der anderen Seite…

Tja, auf der anderen Seite ist der Mensch auch einfach unfassbar großartig. Individuell und durchaus auch manchmal in Gruppen oder Scharen. Es kommt nur auf die Gelegenheit an.
Und so eine Gelegenheit bot die diesjährige Flutkatastrophe offenbar. Eine Gelegenheit, meinen Glauben an die Menschheit wieder herzustellen. Zu beweisen, dass nachträgliche Geburtenkontrolle vielleicht doch nicht der beste Weg wäre, weil es sein könnte, dass man die falschen wegkontrolliert.

Wir leben in einer Zeit, in der die erste Frage bei jedem Vorfall immer lautet: Wie viel wird es kosten?
Vor allem, wenn Firmen oder Regierungen involviert sind, wird die Kostenfrage niemals ignoriert. Geld regiert die Welt und hält alles in Gang. Ohne Moos nix los.
Aber Geld und Wirtschaftlichkeit sind nicht menschenfreundlich. Diesen Konzepten ist ein Menschenleben völlig schnuppe. In der Buchhaltung egal auf welchem Level gibt es nur Ausgaben und Einnahmen und keinen Posten für gute Taten, den man irgendwelchen Ausgaben gegenüberstellen könnte.

Faktisch bedeutet das, dass Firmen nur Geld ausgeben, wenn es sich rechnet. Wenn man beispielsweise durch Wohltätigkeit einen Werbeeffekt erzielt oder durch mangelnde Wohltätigkeit Einnahmeneinbußen befürchten muss, wird gespendet.
Regierungen haben es etwas schwerer, weil man von ihnen erwartet, dass sie etwas für die Menschen tun. Gute Wahlergebnisse setzen also voraus, dass mit möglichst geringem Einsatz aufgrund schmaler Budgets ein möglichst großer Eindruck der Hilfsbereitschaft in Notsituationen erweckt wird.
Aber menschlich sind all diese Entscheidungsfindungsprozesse nicht. Und leider wirken sich diese im Grunde menschenunwürdigen Zustände mittlerweile bis in jedes einzelne Wohnzimmer aus.

Es ist paradox, dass es auf dem Planeten genug Nahrung für alle gibt und trotzdem viele verhungern. Gleiches gilt für Trinkwasser, Medikamente und Schutz vor Witterungseinflüssen.
Aber wenigstens ist diese Haltung nicht allgegenwärtig!

Bei der diesjährigen Flutkatastrophe war die Bereitschaft ganz gewöhnlicher Leute ohne offiziellen Auftrag einfach mit anzupacken einfach großartig.
Menschen haben Urlaub genommen, den sie eigentlich benutzen wollten, um sich von ihrem Scheißjob zu erholen, und sind helfen gegangen. Haben in strömendem Regen Sandsäcke gefüllt und wildfremden anderen Menschen dabei geholfen, ihr Hab und Gut und ihre Lebensgrundlage - ihr Heim - zu retten.
Dazu kann man einfach nur sagen: AWESOME!!

Diese Menschen müssten eigentlich ALLE eine dicke, fette Medaille erhalten. Wenn sowas nicht für das Bundesverdienstkreuz nominiert, dann weiß ich auch nicht. Es ist jedenfalls weitaus mehr wert als manche Handlung, die damit geehrt wurde.
Und man kann es auch eigentlich nicht genug würdigen, gerade WEIL es so ungewöhnlich von den üblichen Methoden unserer Zeit abweicht.

Hilfsbereitschaft und diese besondere Art von Solidarität sind es, der wir als Spezies unserer Existenz verdanken. Und wenn wir vergessen, dass wir nur durch Zusammenarbeit auch ohne sofortige Gegenleistung erfolgreich weiterexistieren können, sind wir als Menschen irgendwann Toast.
Deswegen verdient diese Hilfsbereitschaft nur noch mehr Würdigung!

Mir ist bewusst, dass ganz global gesehen diese Sache nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Aber jeder Regenguss beginnt mit dem ersten Tropfen. Und solange es wenigstens ab und zu tropft, besteht Hoffnung darauf, dass wir als Spezies unsere idiotischen Probleme in den Griff bekommen.
Erst wenn selbst die überschaubare Katastrophe vor der eigenen Haustür keinerlei Regung mehr produziert, sind wir wirklich und wahrhaftig am Arsch. Is dahin darf gehofft werden, dass wir Menschen irgendwann aufwachen und uns neue Visionäre suchen.
Beispielsweise einen Roddenberry anstelle eines Rockefeller…

Und deswegen ist mein Glaube an die Menschheit im Grunde stark und nur ab und zu ein wenig erschüttert.

In diesem Sinne…
…traumhaften Tag noch!