Samstag, 18. Juli 2015

Dafuq des Tages - Online Slut-Shaming der niedersten Art

Alter Falter, bin ich gerade stinkig!
Man surft nichtsahnend bei Facebook rum und stolpert über ein ‚Video‘. Anführungszeichen deswegen, weil es eigentlich nur Audio ist. Und es beinhaltet eine ziemlich intime beichte eines Mädchens gegenüber ihrem Freund, wie sie ihn betrogen hat und wie das schief gegangen ist. Ich bin sicher, viel zu viele haben davon mitbekommen, dass sie nach den zwei Sekunden Analsex dann nicht mehr scheißen konnte. Und wer es nicht kennt, hat ehrlich gesagt nichts verpasst, denn es ist einfach nur eine Audioaufzeichnung einer Dummheit, wie sie verfickt noch mal jeder in irgendeiner Form mal in seinem Leben angestellt hat.
Wer jetzt an dieser Stelle denkt: „Ey, aba isch hab noch nie meine Aldde betrogen und die is voll die Schlambe, ey“, dem ist eh nicht mehr zu helfen, selbst wenn sein Deutsch etwas besser ist. Solche Leute sollen sich ruhig weiter in die Tasche lügen. Aber bitte nach einer Vasektomie, damit sie sich nicht fortpflanzen können, danke.

Ja, ich bin stinksauer, dafuq! Ich sehe zum Original des Videos mehr als 36.000 Likes, über 11.000 Teilungen und verfickte 84.000 Kommentare. Dafuq!?! Das sind mehr als viele Städte Einwohner haben. Und davon ist sichtlich die Mehrzahl aus Arschlochhausen, weil sie nicht einfach nur sagen, wie sehr sie sowas anwidert.
Aber hey, noch bin ich nicht fertig mit meiner Exkursion, also komme ich auch noch nicht zur Konklusion. Ich bin nämlich den Spuren dieser Sache noch etwas gefolgt und musste feststellen, dass es auch Youtube Menschen gibt, die derlei Sprachaufzeichnungen öffentlich machen. Zusammen mit Gameplay-Videos von Ego-Shootern und dergleichen. Ziemlich offensichtlich zur Verschleierung, denn solche Sprachnachrichten zu veröffentlichen ist aus gutem Grund strafbar.
Diese Schwachmaten müssen einen Mikropenis oder eine erektile Dysfunktion haben, wenn man mich fragt. Oder sie kriegen aus anderen Gründen keine ab und hassen deswegen Frauen. Weswegen geilt man sich sonst an intimen Nachrichten auf und bezeichnet die Frauen als Huren oder sonst was?

Jetzt nicht missverstehen, die Nachricht, die ich da gehört habe, war inhaltlich erregend. Eine Frau hat jemandem erzählt, wie sehr sie ihn will. Sie hat masturbiert dabei. Wenn ich solche Nachrichten bekomme, macht mich das an. Es ist ein sehr sinnlicher und intimer Vertrauensbeweis. Es ist nicht mehr weit von Sex entfernt und ähnlich persönlich. Es ist in gewisser Weise ein sackstarkes Kompliment, wenn man sowas in einer Frau auslöst.
Aber der Flachwichser, der die Nachricht bekam, schickte sie lieber einem Heckenpenner, der sie bei Youtube hochgeladen hat. Ich frage mich warum … Nein, streicht das. Ich habe eine ziemlich gute Ahnung. Er wird es nicht weitergeleitet haben, als er noch eine Chance hatte, zum Stich zu kommen. Aber als sie irgendwann gepeilt hat, was für ein menschlicher Totalverlust er eigentlich ist … Als die ihm den Laufpass gab und er nicht mehr bei ihr landen konnte … Als sie völlig zu Recht, wie sich ja rückwirkend eindeutig beweist, nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte, hat er Rache genommen.
Und jetzt lacht sich ein Teil des Internets darüber schlapp, was für eine Schlampe sie doch sei. Der Teil des Internets, der offenbar aus gutem Grund selbst nicht bei Frauen landen kann, würde ich sagen. Der Teil der männlichen Menschheit, der es auch gar nicht verdient hat, eine abzubekommen. Weil diese Spinner alle scheiße sind.

Mich kotzt das maßlos an. Es macht mich so richtig sauer. So sauer, dass ich mich vergessen könnte. Ja, ich würde sagen, dass man in meiner Anwesenheit so ein Audio besser nicht abspielt, weil es dann was auf die Fresse geben könnte, so sauer macht mich das.
Diese Frauen sind keine Schlampen. Sie sind bereit, sich sexuell gegenüber jemandem zu exponieren und kriegen dafür einen Tritt ins Gesicht. Die Schlampen sind die Schlappschwänze, die sowas öffentlich machen. Das sind die Huren, die Fotzen und wasweißichnichtnoch.
Selbst wenn es um beichten geht oder darum, wie die Mädels ihre Freunde betrogen haben, ist das keine Rechtfertigung oder Entschuldigung. Selbst wenn es eine schmerzhafte Trennung mit viel aufgestauter Wut gab, berechtigt das noch nicht zu sowas. Was übrigens für beide Geschlechter gilt. Nur mal so nebenbei.

Aber das hier … Und gerade auf die Frauen bezogen … Satan, fickt mich das an!
Ich halte nicht viel von den Streitern für die Soziale Gerechtigkeit und die Überprivilegierung der Frauen. Ich mag den Feminismus nicht, wie er sich momentan entwickelt. Aber in diesem Fall möchte ich gerne eine Alice Schwarzer und ihre Sisters in Spirit auf diese Heckenpenner hetzen und hinterher die Straßenreinigung die Reste aufkehren lassen. Diese schwanzlosen Männchen sind der verfickte Grund, weswegen wir offenbar doch noch radikale Feministinnen brauchen, die gerne einen Teil der Männerwelt pauschal kastrieren würden. In diesem Fall würde ich sogar verdammt noch mal helfen, dafuq!
Diesen jämmerlichen Gestalten - den Bübchen, über die ich mich aufrege und ausnahmsweise Mal nicht den Femi-Nazis - wünsche ich noch nicht einmal einen schnellen Unfalltod. Denen wünsche ich, dass sie in einer Gummizelle landen und mit den Dingen, die sie zu ihrem hasserfüllten, unverantwortlichen und niederträchtigen Verhalten bewegen, 24/7 ohne Ablenkung ausgeliefert sind.

Naja … Wenn ich mich abgeregt habe, relativiert sich das. Dann werde ich erkennen, dass diese Jüngelchen größtenteils irgendwann erwachsener werden. Zumindest ein wenig. Die meisten werden unter 15 sein und sich darüber in den Schlaf weinen, dass sie noch nicht gefickt wurden. Sie beneiden die Männer, denen Frauen solche Botschaften schicken und sie hassen die Frauen, die sie nicht ranlassen. Die Pubertät ist die Hölle und emotional sehr schmerzhaft, wenn man es aus irgendwelchen Gründen schwer beim bevorzugten Geschlecht hat.
Aber wie bei Triebtätern ist das keine Entschuldigung. Ich kann verstehen, weswegen es soweit kommen kann. Aber das ändert nichts daran, dass ich den Spinnern gerne den Hosenboden strammziehen will. Ich war nämlich auch mal jung und unerfolgreich bei Frauen. Ich habe auch mal nur Körbe kassiert und bestenfalls als Kummerkasten herhalten dürfen. Ich war ‚that Guy‘ und habe manchmal daran gezweifelt, ob ich jemals gefickt werde.
Aber ich habe nicht so einen Scheiß gemacht, dafuq! Ich wusste damals, wie ich heute weiß, dass das einfach falsch ist, dafuq!! Nicht falsch, wie in ‚och, damit habe ich jetzt aber jemandem auf die Zehen getreten, verflixt. Nein, falsch, wie in ‚als die Kleine mitbekam, dass jemand ihr Bild von ihren Brüsten ins Internet gestellt hatte und sich die ganze Welt darüber amüsierte, hat sie sich umgebracht und ihr Name war Amanda Todd‘!

Ginge es nach mir, wäre die passende Erziehungsmethode für Jüngelchen, die diese Art von Slut-Shaming geil finden, ein KFS-Beauftragter. Das ist ein KarnickelFangSchlag-Verteiler, der jedes Mal, wenn geistiger Dünnschiss aus dem Mund kommt, der andere diskriminiert oder runtermachen soll, einen Nackenschlag verteilt.
Haha, der Rock von der Schlampe ist so kurz, man kann die Arschbacken sehen - Klatsch!
Haha, die ist so geil, dass sie es offen zugibt, die Hure - Klatsch!
Haha, die verhält sich wie SIE will und nicht wie ICH es will, die Fotze - Klatsch!

Ernsthaft mal, dafuq! Es gibt nichts Schöneres auf der Welt als Quality-Time mit einer Frau zu verbringen, die ihre eigene Sexualität nicht krampfhaft unterdrückt, sondern frei und mit sich selbst im Einklang damit umgeht. Frauen sind schon großartig, wenn sie einen nach ein wenig Hin und Her ranlassen, aber eine Frau, die von sich aus geben will und einfordern kann, was sie sich dafür wünscht …? Ein Gedicht, dafuq!
Hätte ich als junger Mann eine Sprachnachricht erhalten, in der mir eine Frau erzählt, dass sie sich bei unserem nächsten Treffen wünscht, ich würde ihr die Klamotten vom Leib reißen, bevor sie sich selbst am Telefon einen Höhepunkt verschafft und mir davon erzählt, wie sie es macht … Ho-ly Fuck, ich wäre bis zu diesem nächsten Treffen mit blauen Eiern rumgelaufen!
Und mit stolzgeschwellter Brust, weil die Süße auf mich scharf gewesen wäre. Mann, wäre ich darauf stolz gewesen!

Ich musste bei vielen meiner ersten Erfahrungen halb im Dunkeln tappen, weil die Bravo zwar von der Klitoris berichtet hat, aber vergaß zu erwähnen, dass jede Frau da anders berührt werden will. Und weil die Mädels durch ihre Erziehung Angst hatten, es mir zu sagen, wenn ich es nicht richtig machte. Ja, sogar vorspielten, es wäre fein, damit sie nicht frigide wirken, sondern sinnlich.
Ich musste nach ein wenig Gefummel mit manchen Frauen, die ich später kennenlernte, abbrechen und erst einmal ein klärendes Gespräch führen. Was seinen eigenen Lohn in sich barg, wie ich zugeben will. Einer jungen Frau zu zeigen, dass es auch besser geht, als vage nicht-ganz-unangenehm ist eine erhebende Erfahrung. Ihr dabei zuzusehen, wie sie zum ersten Mal in ihrem Leben die Kontrolle über ihren Körper verliert und etwas wirklich Durchdringendes und unvergleichlich Schönes durch einen erfährt, ist wie tausend atemberaubende Sonnenaufgänge.
Aber es sollte nicht der fünfte oder zwölfte Mann sein, der das auslöst, sondern einer der ersten, dafuq! Es sollte nicht sein, dass Frauen durch Erziehung und Erfahrungen so verstört sind, dass sie in ihren Dreißigern erst lernen, was sie so richtig abgehen lässt. In ihren Dreißigern, dafuq!

Nein, nein, Mädels. Ich weiß, wenige von euch werden das hier lesen, aber ich will trotzdem sagen, dass ihr euch nicht schämen müsst für eure Lust. Selbst wenn so ein Vollpfosten so etwas Intimes und Privates ins Netz stellt, gibt es Menschen, die danach nicht auf euch herabblicken. Für mich sind die Mädels aus diesen Aufzeichnungen keine Schlampen, Huren oder Fotzen. Es sei denn, die wollen bei Sex gerne mal so genannt werden.
Für mich sind sie auch keine Heldinnen oder Opfer, sondern einfach nur Frauen. Frauen, über die ich mehr erfahren habe, als mich eigentlich angeht. Frauen, die hoffentlich ihre Offenheit gegenüber ihrer eigenen Sexualität nicht verlieren, weil sie bloßgestellt wurden. Frauen, denen ich wünsche, dass sie das nächste Mal lieber an Männer geraten, als an Schlappschwänze.

Und ja, es gibt uns. Es gibt Männer, die Frauen die Klamotten vom Leib reißen würden. Sie auf die Knie vor sich zwingen, ihnen den Schwanz tief in den Hals schieben und ihnen vielleicht sogar ins Gesicht spucken - und sie hinterher trotzdem küssen, weil das eine Sex war, der beide geil gemacht hat und das andere ein Respekt, der davon nicht gemindert wird.
Es gibt Männer, die eine Frau im einen Moment für ihren Intellekt schätzen und im anderen als ein wahnsinnig appetitliches Paket aus Titten, Arsch und Muschi betrachten, dass man am besten energisch gegen die Wand drückt und durch tiefe Stöße zum Orgasmus bringt. Weil Frauen beides sind. Weil Menschen beides sind. Weil nur dumme Menschen sich einbilden, sie hätten ein Recht darauf, anderen einen einschränkenden Verhaltenskodex aufzwingen zu dürfen.

Ich bin kein dummer Mensch. Ich mache meinen Respekt nicht daran fest, ob eine Frau als Prostituierte arbeitet oder als Anwältin. Und auch nicht daran, wie viele Männer sie hat. Egal ob gleichzeitig oder nacheinander.
Für mich ist Sex etwas Natürliches. Es sollte nicht unterdrückt werden und Frauen wie Männer sollten es ausleben, so oft sie können und wollen. Und so frei sie können und wollen. Selbst wenn sie es mitten auf der Straße tun, würde mich das nicht kratzen. Und zwar egal, ob sie dem Schönheitsideal entsprechen oder nicht!
Nur mit dämlichen Klappspaten habe ich ein Problem. Solchen, die andere in den Dreck ziehen, um sich besser zu fühlen. Ja, ich kann sagen, dass es mir immer noch in den Fingern juckt, obwohl ich nicht mehr ganz so aufgebracht bin. Bevor wir also Gewalt abschaffen, würde ich gerne noch ein paar KFS verteilen.
So richtig, richtig gerne!

In diesem Sinne …

… mal zum drüber nachdenken, was man teilt und liked und was man damit über sich selbst aussagt, ne.

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